Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 504 Bewertungen 778697x gelesen 14930x "Hilfreich" 14184x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 06.07.2020 2020-07-06| Aktualisiert am
08.07.2020
Besucht am 30.06.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 522 EUR
Im Sommer 2017 waren wir das erste Mal im Kai 3 in Hörnum. Seitdem hatte es nicht gepasst, Urlaubsplanung und Essen gehen dort in Übereinstimmung zu bringen. Das Fine Dining Angebot des Budersand Hotels schmückt sich aber seit 2018 mit einem Macaron und in mir stieg die Lust, mal wieder einzukehren.
Dem Corona Virus war es zu verdanken, dass unser Sylt-Aufenthalt von Ende Juni bis Anfang Juli des Jahres 2020 unter besonderen Vorzeichen stand. Unter anderem war klar, dass wir alle Restaurantbesuche von zu Hause aus im Voraus buchen würden. So geschah es auch hier, der Abend im Kai 3 wurde unkompliziert per Mail arrangiert und ich freute mich sehr auf den Besuch. Am Vortag waren wir schon mittags spontan in das Budersand Hotel eingekehrt und hatten eine ganz vorzügliche Bouillabaisse genossen, Foto davon in der Galerie der Vinothek des Budersand Hotels.
Noch mit dem Geschmack dieser grandiosen Suppe im Mund und im Gedächtnis betraten wir also am Abend des 30. Juni wieder einmal die Lobby des Budersand (nicht durch die große Drehtür, sondern durch die für uns von Innen geöffnete Nebentür und nach MuNaSchu-Check) und wandten uns den Räumen des Kai 3 zu. Hier eine erste positive Überraschung.
Hatte der Gastraum bei aller Freude über das servierte Essen im Jahr 2017 noch eine große Ödnis und Lieblosigkeit ausgestrahlt, so hatte man inzwischen erreicht, dass dieser durch einfache Maßnahmen wie mobile Raumteiler doch erheblich behaglicher wirkte. Schön, einer der wenigen Kritikpunkte meiner letzten Rezension war behoben worden.
Coronabedingt durfte der Herr dann die Garderobe der Dame in seiner Begleitung und die eigene im Nebenraum auf den Bügel hängen und wurde dann mit Frau an den reservierten Tisch geleitet. Ebenso den Corona Regeln geschuldet präsentierte sich dieser Tisch schlicht und ohne große Dekoration. Wir nahmen Platz und orderten als Aperitif einen trockenen Riesling Sekt (Frau) und für mich ein weißer Wermut trocken. Beide Aperitifs kamen in gut gekühltem Zustand an den Tisch, wir konnten uns der Speisenwahl widmen.
Das Angebot hat sich im Vergleicht zu 2017 nicht, oder fast nicht geändert. Küchenchef Felix Gabel bietet immer noch 2 Menüs an. Die Aromenreise von 3 bis 7 Gängen, und ein vegetarisches Menü in 5 Gängen. Zur Freude des Rezensenten in mir konnten wir mit unserer Wahl alle Angebote abdecken. Meine Frau nahm das vegetarische Menü, „aufgepimpt“ durch Gang 1 der von mir bestellten großen Aromenreise in 7 Gängen. Kulinarisch bleibt es bei der von Felix Gabel verkündeten „nordic fusion“ Küche mit möglichst regionalen Zutaten. Aber die Angaben zum Menü und das später Verzehrte belegen, dass man sich dem Motto nicht bedingungslos unterwirft.
Dann will ich also mal loslegen mit den servierten Speisen, noch vor unserem Aperitif ein erster Gruß der Küche.
Kleiner Gruß kann ich hier nicht schreiben, uns wurde eine sehr schmackhafte Stulle serviert. Auf einer Scheibe eines guten Sauerteigbrotes der Bäckerei Lund aus Hörnum wurde ein Belag serviert, der durch rote Beete und Meerrettich dominiert wurde. Ein sehr kreativer Küchengruß, den ich so noch nie in einem Fine Dining Restaurant bekommen habe, aber fast ein wenig zu üppig. Mehr fine dining dann die folgenden Küchengrüße, nachdem wir uns für ein Menü entschieden hatten und auch unsere Aperitifs am Tisch waren.
Mea culpa, ich hatte mir notiert (wirklich!) woraus die bestanden und wie die hergestellt waren, aber ich hab das irgendwie verbummelt. Nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist die fleischige Umami-Bombe in der Mitte, auch weil ich den Fehler beging, die vor den beiden Macarons links und rechts zu verzehren…..das kommt davon, wenn man der lieben jungen Dame nicht zuhört, die uns den ganzen Abend am Tisch bediente. Ich bitte das ganze Kai3 Team um Verzeihung, dass ich diese Grüße nicht ein wenig detaillierter erklären kann.
In Sachen Wein hatten wir uns gegen das sich sehr ordentlich zu lesende Angebot einer Weinbegleitung entschieden, sondern hatten die 62 Seiten der durch Sommelier Thomas Kallenberg erstellten Weinkarte gesichtet und für die ersten Gänge einen weißen Burgunder erwählt, cote d’or, aus der Domaine Francois Mikulski.
Der 2015 Bourgogne Aligote war bewusst erwählt als Begleiter zu den ersten Gängen, später, das war schon Konsens zwischen meiner Frau und mir, würde es etwas „holziger“ werden…….der Wein kam mit dem finalen Küchengruß.
In einem ausgehöhlten Kohlrabi wurde Räucheraal serviert, begleitet von Saiblings-Kaviar und einem Dill-Öl. Säure als Gegenpol brachten gepickelte Kohlrabischeiben in dieses kleine Gericht, sehr gut! Jetzt durfte es aber auch gerne losgehen mit dem eigentlichen Menü!
Ich hatte ja schon geschrieben, den ersten Gang aus der Aromenreise hatte sich meine Frau zu ihrem vegetarischen „Kraut und Rüben“ Menü hinzu bestellt. Also für uns Beide CLAM CHOWDER „NUR ANDERS“
Duett von Hummer und Taschenkrebs / Mais / Basilikum / Limette / Chorizo hatte die Karte diesen Gang erläutert. Der Gang wurde auf zwei Tellern serviert. Im ersten, siehe oben, eine klassische Bisque zum Niederknien gut. Darin ein halber Hummerschwanz und Kleckse mit einem Limettengelee, etwas Crunch war auch noch dabei…schlicht und einfach genial, und ich nehme es vorweg, einer der Höhepunkte des Abends. Frau hatte das schon vermutet, deswegen bestellt, und wurde nicht enttäuscht.
Der zweite Teller wurde bestimmt durch eine Farce aus Taschenkrebsfleisch. Mais dazu, in verschiedenen Konsistenzen, gegrillt, als Creme und gekocht. Das Chorizo-Öl brachte den Bumms auf den Teller, abgefangen durch ein Basilikumsorbet. Auch ein sehr guter Meeresfrüchteteller, aber nicht ganz auf dem Niveau des Hummers. Man könnte nun noch Fragen, wo findet sich der Bezug zu der Namensgebenden Clam Chowder? Ich weiß es nicht. Die von mir selber in der eigenen Küche recht häufig, wenn ich die richtigen Muscheln bei meinem Fischhändler bekommen kann, zubereitete klassische neuenglische Clam Chowder besteht doch aus sehr anderen Zutaten und resultierenden Aromen (wer immer aus der GG Gruppe mal nach Rheine kommt, ist herzlich eingeladen zu kosten!). Egal, wir waren zufrieden mit diesem ersten guten Gang, so durfte es gerne weitergehen. Ab Gang zwei teilten sich unsere Wege. Meine Frau bekam Gang 1 aus ihrem vegetarischen Menü, BELLA PANZANELLA
Burrata / Gurke / „Barrique“ Tomate / Petersilie / Focaccia verkündete die Karte zu diesem Gericht. Bella im Anblick war das schon mal, und wie bei allen folgenden Gängen wurden Saucen und Jus immer erst am Tisch angegossen. Nicht mein Gang, aber ich durfte die Jus kosten, sehr gut. Und auch mehr Bezug zum namensgebenden Gericht. Der Daumen wanderte nach oben bei meiner Frau! Für mich ALLEZ LES SYLT
Nordsee Seezunge / Nienburger Spargel / Kalbsbries / Sauerampfer beurre blanc klärte mich die Karte auf. Nach dem gaumenfüllenden ersten Gang mit seiner intensiven Bisque wurde es filigraner bei den Aromen. Ebenso wie bei meiner Frau wurde eine umwerfende Sauce, hier Sauerampfer Beurre Blanc, angegossen an klassisch zubereiteten Spargel mit dem nötigen Biss. Das Seezungenfilet lag auf einem Bett aus gebratenen und gewürfelten Kalbsbries. Ich weiß nicht, ob ich diese Kombination schon mal probiert hatte. Aber das passte außerordentlich gut, well done Mr. Gabel!
So, da waren wir also schon mitten im Menü, meine Frau lies der schönen Panzanella eine FRIESISCHE TEATIME folgen (Foto anklicken für vollen Überblick)
Fenchelessenz / Orange / Haselnuss / Estragon verkündete die Karte dazu. Und hier zeigt sich, was ein guter Koch, ein gutes Küchenteam in Sachen vegetarische Gerichte so anstellen kann. Das Bild ist nicht im Umsonst in der Totalen aufgenommen. Mit solchen Arrangements macht man aus guten vegetarischen Gerichten unvergessliche Erlebnisse. Drei Teller, bzw. zwei Teller und eine Teekanne auf Stövchen nahmen obige Komponenten immer wieder in verschiedenen Darreichungen auf. Noch heute habe ich den Geschmack der Fenchelessenz aus der Teekanne auf der Zunge, exakt drei Minuten, siehe Sanduhr, mit Estragon aromatisiert. Großartiger Gang, und einer der kreativsten Gänge insgesamt, die ich bisher im Fine Dining Bereich erleben durfte, auch wenn ich nur kleine Löffel gekostet hatte. Mal schauen, wie mein Gang-Pendant sich dazu positionieren konnte. Für mich EINMAL KOREA UND ZURÜCK
Bentheimer Schweinebauch / Sylter Royal Auster / Rettich / Imperial Kaviar / Kimchi-Consomme lies mich die Karte wissen. In der Mitte ein Tatar aus Auster mit Imperial Kaviar, lecker, eigentlich, doch Herr Gabel hatte hier einen kleinen Patzer die Küche verlassen lassen. Ein Stück Schale war im Tatar, zum Glück bemerkt, bevor ein Zahn dran glauben musste. Das sollte gerade in einem solchen Restaurant nicht passieren. Aber gut, die Küche entschuldigte sich umgehend für diesen faux pas. Der Schweinebauch ohne Fehl und Tadel gegart und knusprig durch die gecrunchte eigene Schwarte obenauf. Coole Idee….auch lecker der Rettich und das Sorbet! Sehr geschmackiger Gang, aber getrübt durch das Schalenstückchen und er litt auch etwas darunter, dass sich mir gegenüber ein so vollendet guter vegetarischer Gang darbot.
DIE BESTE ZEIT DES JAHRES war das Thema für den 3. Gang meiner Frau.
grüner Spargel / Erbse / Wachtelei / Pfifferlinge / Trüffel-Pecorinosauce annoncierte der Service bei diesem Teller. Wieder wurde eine sehr gute Sauce angegossen. Da ich nicht probiert habe, kann ich nur die Einschätzung meiner Frau wieder geben. Auf meinen fragenden Blick entbot sie mir ein schlichtes GUT. Mehr will ich dazu dann nicht mehr sagen, aber das gebackene Ei mit der Sauce roch verlockend gut über den Tisch. Mein vierter Gang war PIRATES OF THE NORDFRISIEN
Schleswig-Holsteiner Wagyu / Petersilie / Banane / Whisky / Ingwerjus sagte dazu der Service. Wilder Titel für dieses Gericht, vielleicht mit Bezug auf den Whisky? Egal, probieren ist wichtiger als Titel zu interpretieren. Wiederum wurde eine äußerst intensive, sehr geschmackvolle Jus serviert, die deutliche Ingwernoten hatte. In Bezug auf den Rest der Komponenten war diese Jus aber ein kleines Problem. Petersilien- und Bananencreme gingen unter bei dieser Jus. Und besonders das an sich tadellos gute Wagyu-Stück konnte sich gegen die Intensität der Jus nicht behaupten. Schade, von diesem Gang bleib als Aroma nur die Jus über…….kleiner Dämpfer bei meiner Freude über die bisherigen Gänge.
Irgendwann wechselten wir dann auf die zweite Flasche Wein, siehe Ankündigung oben. Ein zuerst erwählter AC Wein, Cotes du Jura Chardonnay von 2011 war leider aus, wie wir vom Sommelier erfuhren. Also Alternative 2, wir blieben im Burgund, AC Pouilly Fuisse, 2013 Domaine Daniel Barraud.
Mit diesem Chardonnay ging es weiter. Für meine Frau ging es in DAS LAND DES LÄCHELNS
Karotte / Cashew / Thai-Curry / Reis verkündete die Karte. Jus wurde wieder angegossen, sie duftete wieder verlockend über den Tisch. Die gerösteten und gebackenen Karotten waren Umami pur. Das durfte ich probieren. Die restlichen Zutaten als Cremes auf dem Teller. Für mich wurde es „edel“ mit einem DÖNERTELLER „VERSACE“
Salzwiesenlamm „Gyros Style“ / Tzatziki / Paprika / Rauch sagte die Karte. Obiger Teller kam mit einem Glasdeckel an den Tisch, gefüllt mit Rauch. Ich wurde angewiesen, den Rauch beim wegnehmen des Deckels einzuatmen. Wieder eine umwerfende, diesmal sehr klassische Jus, und eine gut passende Paprikacreme. Wieder tadellos das Stück Lamm mit seiner Kruste. Eher als ironischer „Seitenhieb“ auf den Titel dieses Ganges war dann der zweite Teil des Gangs aufzufassen.
Ein Dürüm wurde serviert, mit Tzatziki gefüllt und Lamminnereien. Zugeklammert, im Ernst jetzt? Geschmacklich fand ich das jetzt nicht wirklich erhebend, aber lustig war es. Beim nächsten Gang setzte meine Frau einmal aus, bzw. sie bekam einen Räuberlöffel. DER PRÄSIDENT wurde serviert
„Kobunder Kaaslust“ / Pumpernickel / Rum / Pflaumen. Schichtkuchen aus Käse und Pumpernickel, so was hat auch meine Oma schon gemacht. Aber natürlich nicht mit dem edlen Käse aus Lippenhuizen in Westfriesland am Ijsselmeer. Angemacht mit einer Rum Pflaumen Sauce hatten meine Frau und ich einen schönen Käsegang vor den Desserts. Und die folgten dann auch bald mal, für meine Frau PASTA ALLA PUTTANESCA
Parmesan / Zitrone / Olive / Rucola verkündete Herr Gabel über seinen Service, und darunter stelle ich mir alles vor, aber kein Dessert. Wir hatten sogar beim Bestellen danach gefragt. Was kam, war aber eine süß-saure und herbe Angelegenheit und deswegen ein äußerst gutes Dessert. Bei mir war die Küche nicht ganz so mutig mit ORIENTAL ORANGE
Orange / Joghurt / Salz-Mandel / Langpfeffer bildeten eine Kombination, aus der man schon eher ein Dessert ableitet. Auch dieses Dessert ein Augenweide und genauso lecker wie das meiner Frau. Es folgten danach noch ein paar Petit Fous, von denen ich hier nur noch diese einstelle
Für die restlichen Drei war es dann zu dunkel, um diese akzeptabel zu fotografieren. Eigentlich war ich aber auch schon zu satt, um die noch angemessen zu bewerten. In meinem Kopf und im Gespräch mit meiner Frau ging es beim Verzehr dann auch über das gebotene im Menü. Ein kleines Fazit zur Küche könnte lauten:
Saucenkönig Felix Gabel hatte ich in meiner Rezension von 2017 geschrieben. Es bleibt dabei! Saucen kann er (und sein Team)! Einziger Wermutstropfen dabei war, dass die Saucieren nie am Tisch blieben, seufz! Wäre ein gewisser Bremer Genießerfreund dabei gewesen, dann hätte ich um den Verbleib der Saucieren am Tisch gebeten. Im Resümee hatten wir ein grandioses vegetarisches Menü serviert bekommen, dass ein „konventionelles“, aber tadelloses großes Menü doch recht kräftig überstrahlte. Ich war nicht unglücklich mit meinem Menü, aber ich war neidisch auf das meiner Frau!
Wir schlossen den Abend mit einem unglaublich rauchigen Islay Whisky der Brennerei Bruichladdich, ein Octomore Edition 07.2.
So was habe ich noch getrunken in meinem Leben, dieses Glas Whisky trug aber auch einen netten Teil der Rechnungssumme unseres Abends bei. Weiter wurde ein Port aus der Pfalz probiert, eher süß, vom VDP Weingut Rebholz mit Namen Experiment. Das ist gelungen, dass könnte man auch dem Port-Vernichter aus HB servieren………
Ein ganz besonderer Dank geht auch an den Service an diesem Abend. Trotz aller den gewohnten Sterneservice einschränkenden Maßnahmen fühlten wir uns bei allen und ganz besonders bei der jungen Dame die unseren Tisch umsorgte bestens aufgehoben. Gute Ausbildung, Engagement und immer ein freundliches Lächeln und ein ebenso freundliches Wort machten viel Freude! Und so war der Eintrag auf dem Bon ganz unserem Gefühl entsprechend.
Wir kommen ganz sicher wieder! Es war ein sehr schöner Abend ganz im Süden der Insel. Und auch wenn wir Rantum eigentlich nur ungern verlassen im Urlaub, für die Gastronomie im Hotel Budersand insgesamt und für das Kai 3 im Besonderen nehmen wir den Weg gerne auf uns.
PS nach dem Essen lohnt es sich immer, noch die Bar aufzusuchen, einen aller letzten Cocktail zu trinken und dem Pianisten zu lauschen!
Im Sommer 2017 waren wir das erste Mal im Kai 3 in Hörnum. Seitdem hatte es nicht gepasst, Urlaubsplanung und Essen gehen dort in Übereinstimmung zu bringen. Das Fine Dining Angebot des Budersand Hotels schmückt sich aber seit 2018 mit einem Macaron und in mir stieg die Lust, mal wieder einzukehren.
Dem Corona Virus war es zu verdanken, dass unser Sylt-Aufenthalt von Ende Juni bis Anfang Juli des Jahres 2020 unter besonderen Vorzeichen stand. Unter anderem war klar, dass wir alle... mehr lesen
Restaurant Kai 3 · Hotel Budersand
Restaurant Kai 3 · Hotel Budersand€-€€€Restaurant0465146070Am Kai 3, 25997 Hörnum
4.5 stars -
"Der Stern leuchtet hell über dem Süden der Insel" Carsten1972Im Sommer 2017 waren wir das erste Mal im Kai 3 in Hörnum. Seitdem hatte es nicht gepasst, Urlaubsplanung und Essen gehen dort in Übereinstimmung zu bringen. Das Fine Dining Angebot des Budersand Hotels schmückt sich aber seit 2018 mit einem Macaron und in mir stieg die Lust, mal wieder einzukehren.
Dem Corona Virus war es zu verdanken, dass unser Sylt-Aufenthalt von Ende Juni bis Anfang Juli des Jahres 2020 unter besonderen Vorzeichen stand. Unter anderem war klar, dass wir alle
Geschrieben am 18.06.2020 2020-06-18| Aktualisiert am
18.06.2020
..zumindest wenn man (ich) da nicht mit dem besten Freund angelt, sondern mit seiner Frau (und kurzzeitig auch dem Ehepaar Borgfelder) seine Zeit dort verbringt.
Bei der Einfahrt in den Ort, egal ob von Lychen oder Neustrelitz, fällt das seit dem August 2019 eröffnete Café sofort ins Auge. Früher war dort, soweit ich mich erinnere, ein Versicherungsbüro.
Jetzt wirkt auch dort Cindy Baugatz, in Feldberg schon durch das Kurpark Café bekannt. Das war nicht so unser Anlaufpunkt, dass wirkt immer sehr bieder, auch wenn die Kuchen von Frau Baugatz auch dort immer eine Augenweide sind. Der neue Standort gefiel mir erheblich besser, vor der Tür ein hübscher Garten.
Mit Blickfang für die vorbeifahrenden Autos und Fahrräder.
Wir waren mit dem Rad da, parkten die Drahtesel vor der Tür und traten ein. Und neben einem frisch renovierten Inneren fällt eines sofort ins Auge. Eine Kühltheke mit lauter feinen und kleinen Naschereien. Für mich persönlich ist Konditioren-Handwerk immer dann verlockend, wenn es in Richtung petit fours geht....ein Blick in die Theke macht dann viel Freude.
Kuchen backt auch meine Frau mit viel Freude und Talent, aber diese kleinen "Verführerle", die kriegt man nur bei einem richtig guten Konditor! Und auch wenn die unten stehenden Kuchen toll aussahen, verzeih PetraIO, wir bedienten uns aus den kleinen Köstlichkeiten.
Teller 1
Teller 2
Teller 3...3 geteilt durch 2 macht unendlichen Genuss! Respekt vor dem Mut in dem kleinen Ort so eine Patisserie zu eröffnen. Die Feldberger Seenlandschaft scheint guter Platz für mutige Ideen im Bereich gehobener Genuss zu sein, nicht nur Familie Schmidthaler hat Erfolg, auch Frau Baugatz wurde für den Mut belohnt durch sehr guten Kundenzuspruch, wie uns versichert wurde.
Ein guter Ort für Naschkatzen, unbedingt einkehren, wenn man in Feldberg ist. Und das Rezept für einen genussvollen Tag in der Feldberger Seenlandschaft lautet ab sofort:
1. genussvolles Frühstück im Hotel Alte Schule in Fürstenhagen
2. Aufs Rad oder wandern, schwimmen in den Seen und Natur genießen
3. kleiner Mittagsimbiss, frischer Fisch von einem der Fischer an den Seen
4. Nachmittags was Süßes von Frau Baugatz
5. Und abends natürlich das große Menü im Restaurant Klassenzimmer. Mit der Küche von Daniel Schmidthaler wird man genussvoll in die Federn geschickt!
..zumindest wenn man (ich) da nicht mit dem besten Freund angelt, sondern mit seiner Frau (und kurzzeitig auch dem Ehepaar Borgfelder) seine Zeit dort verbringt.
Bei der Einfahrt in den Ort, egal ob von Lychen oder Neustrelitz, fällt das seit dem August 2019 eröffnete Café sofort ins Auge. Früher war dort, soweit ich mich erinnere, ein Versicherungsbüro.
Jetzt wirkt auch dort Cindy Baugatz, in Feldberg schon durch das Kurpark Café bekannt. Das war nicht so unser Anlaufpunkt, dass wirkt immer sehr bieder,... mehr lesen
4.0 stars -
"Noch ein "must go" in der Feldberger Seenlandschaft......" Carsten1972..zumindest wenn man (ich) da nicht mit dem besten Freund angelt, sondern mit seiner Frau (und kurzzeitig auch dem Ehepaar Borgfelder) seine Zeit dort verbringt.
Bei der Einfahrt in den Ort, egal ob von Lychen oder Neustrelitz, fällt das seit dem August 2019 eröffnete Café sofort ins Auge. Früher war dort, soweit ich mich erinnere, ein Versicherungsbüro.
Jetzt wirkt auch dort Cindy Baugatz, in Feldberg schon durch das Kurpark Café bekannt. Das war nicht so unser Anlaufpunkt, dass wirkt immer sehr bieder,
Geschrieben am 09.06.2020 2020-06-09| Aktualisiert am
09.06.2020
Sehr geehrte Gäste Auf Grund der aktuellen Situation und ihren Auswirkungen haben wir uns dazu entschieden unser Wirtshaus zeitnah zu schließen. Sollten sie noch im Besitz eines Gutscheins sein, bitten wir sie, diesen bis zum 31.Juli 2020 bei uns einzulösen. Alternativ können sie ihn bei uns gegen einen „Rheine Gutschein“ eintauschen. Wir danken für ihr Verständnis und freuen uns, sie in nächster Zeit begrüßen zu dürfen. Herzlichst Alfons und Margret Lorenbeck und Team, „Lorenbecks Wirtshaus“
So verkündet es das Ehepaar Lorenbeck auf der Homepage. Ergänzende Informationen liefert ein Artikel aus unserer Lokalzeitung. Die altersbedingt für Ende des Jahres geplante Schließung wird auf die vorletzte August Woche vorgezogen. Die Kernkundschaft aus dem Altersbereich der "best-ager" hält sich zurück mit Restaurantbesuchen, und ein Umsatz von 45% bis 50% des Normalen rechtfertigt keinen Weiterbetrieb mehr.
Schade, aber es passt zu meinen persönlichen Eindrücken. Gerade die bei älteren Kunden beliebten Restaurants bekommen jetzt nach der Wiedereröffnung Schwierigkeiten. Ich bin mir sicher, dass im Münsterland und Umzu leider noch ein paar weitere Betriebe werden schließen müssen. Was mich aber freut, meine Favoriten hier in der Region sind bisher in keinen Schwierigkeiten, kreative Küche auch mit höheren Preisen erfreut sich weiterhin guten Zuspruchs.
Ich bin gespannt, ob die Krombacher Brauerei als Vermieter einen neuen Mieter finden wird......
Sehr geehrte Gäste
Auf Grund der aktuellen Situation und ihren Auswirkungen haben wir uns dazu entschieden unser Wirtshaus zeitnah zu schließen.
Sollten sie noch im Besitz eines Gutscheins sein, bitten wir sie, diesen bis zum 31.Juli 2020 bei uns einzulösen. Alternativ können sie ihn bei uns gegen einen „Rheine Gutschein“ eintauschen.
Wir danken für ihr Verständnis und freuen uns, sie in nächster Zeit begrüßen zu dürfen.
Herzlichst Alfons und Margret Lorenbeck und Team, „Lorenbecks Wirtshaus“
So verkündet es das Ehepaar Lorenbeck auf der Homepage. Ergänzende Informationen liefert... mehr lesen
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"Das erste gastronomische Corona Opfer in Rheine" Carsten1972Sehr geehrte Gäste
Auf Grund der aktuellen Situation und ihren Auswirkungen haben wir uns dazu entschieden unser Wirtshaus zeitnah zu schließen.
Sollten sie noch im Besitz eines Gutscheins sein, bitten wir sie, diesen bis zum 31.Juli 2020 bei uns einzulösen. Alternativ können sie ihn bei uns gegen einen „Rheine Gutschein“ eintauschen.
Wir danken für ihr Verständnis und freuen uns, sie in nächster Zeit begrüßen zu dürfen.
Herzlichst Alfons und Margret Lorenbeck und Team, „Lorenbecks Wirtshaus“
So verkündet es das Ehepaar Lorenbeck auf der Homepage. Ergänzende Informationen liefert
Geschrieben am 23.05.2020 2020-05-23| Aktualisiert am
23.05.2020
Besucht am 21.05.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 80 EUR
...für ein gutes Essen, nicht nur auf einer Fahrradtour. Im Sommer 2017 waren meine Frau und ich eingekehrt für ein Mittagessen, die damalige Leistung von Familie Verst war im Gedächtnis geblieben. Für den Himmelfahrtstag 2020 hatte der der Wettergott Sonnenschein angekündigt und wir hatten Lust auf eine ausgedehnte Radtour mit einer schmackhaften Mittagseinkehr. Beim gemeinschaftlichen Brainstorming für ein Ziel erinnerten wir uns des Hotel und Restaurants der Familie Verst. Per Mail war ein Tisch auf der Terrasse schnell und unkompliziert reserviert, es konnte losgehen.
Somit fanden wir uns am 22. Mai 2020 nach entspannten 37 Kilometern von Rheine aus in Epe ein. Das Gasthaus war schnell gefunden und wir parkten die Räder auf dem Parkplatz. Unser Tisch auf der Terrasse war schon bereit für uns, wir konnten uns nach dem desinfizieren durch den sehr sorgfältig agierenden jungen Mann im Service setzen.
Die Masken kamen wieder runter, es reichte uns vorher die Karten und fragte nach einem ersten Getränkewunsch. Da wir den Abend vorher mit Freunden eine fröhliche Weinprobe in unseren Garten verbracht hatten, blieben wir beide bei einem erfrischenden Pils.
Die Karte ist etwas umgestaltet worden, einsehbar auf der HP. Je eine Handvoll Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts sowie zwei Suppen lassen sich a la Carte bestellen oder als 3 oder 4 Gang Menü. Dazu verkündete ein Aufsteller am Tisch noch ein Tagesmenü mit Spargel, was sonst bei uns im nördlichen Münsterland.
Die beiden Menüs wurden mit 29,90 EUR, 3 Gang, und 35,90 EUR für die Viergängige Version aufgerufen. Recht schnell wurden wir uns einig, bei den ersten beiden Gängen gingen wir gemeinsame Wege. Wir starteten mit Potthucke.
Wie lange hatte ich diesen Westfälischen Klassiker nicht mehr. Ein gebackenes Kartoffelgericht, in früheren Zeiten der Sattmacher für den hart schuftenden Bauer, hatte Junior Stefan Verst in der Küche den etwas leichter ausgeführt zur Verwendung als Vorspeise. Eine Scheibe des Kartoffelgerichts war angebraten worden und wurde mit Creme Fraiche und einem Salat serviert, ergänzt durch eine Scheibe westfälischen Knochenschinken, gehört hier bei uns immer dazu. Einfach, aber lange nicht gegessen und deswegen eine Freude beim Verzehr. Weiter ging es mit Spargelcremesuppe für uns Beide.
Serviert in einer Tasse fand sich eine ausnehmend gut abgeschmeckte Suppe, ganz klassisch mit einer Mehlschwitze zubereitet, wobei aber schmeckbar viel Butter die Grundlage gebildet hatte. Spargelabschnitte waren drin, noch schön knackig, etwas herzhafter Wumms kam von angebratenen Schinken, oben auf ein Klecks Sahne und Kresse, war das ein wunderbarer Zwischengang für den Mai. Bei den Hauptspeisen trennten sich unsere Wege, für meine Frau ein Wiener Schnitzel
Der Teller kam an den Tisch und ich war doch etwas neidisch auf die Wahl meiner Frau. Kalbfleisch, dünn ausgeklopft, perfekt paniert und noch perfekter ausgebacken im Fett, wunderbar abgehoben die Panade....das war ein Wiener Schnitzel wie gemalt und es schmeckte auch so gut.
Dazu verlockende Bratkartoffeln und ein Salat, schlichtes Gericht, perfekt zubereitet. Mein Hauptgang musste was leisten, um da mit zu halten. Ich hatte mich für ein Schmorgericht entschieden, geschmorte Ochsenbäckchen.
begleitet von Zwiebelconfis, Portweinjus, Rahmspitzkohl und Kartoffelstampf. Nicht ganz so schlicht wie das Gericht meiner Frau. Oben dem Stampf war ein Stück Schmorfleisch, dass so zart war, dass ich es mit der Gabel teilen konnte, wunderbar durchzogen, war es äußerst saftig geblieben. Großartig! Und weil Stefan Verst dem Stück Fleisch noch ein wunderbare dunkle Jus spendierte, war der Teller mit dem Spitzkohl und dem Confis im Ganzen ein Riesengenuss. Es steht fest, im Restaurant Verst esse ich nur noch Schmorgerichte (oder mal ein Wiener Schnitzel).....
Und weil die Portionen wirklich ordentlich gewesen waren, einigten wir uns auf ein gemeinsam verzehrtes Dessert plus zwei Espresso, die als zweites Dessert gezählt wurden.
Erdbeersorbet, eine Art Herrencreme und zwei Macaron waren ein feiner Abschluss einer wieder sehr überzeugenden Küchenleistung im Hotel und Restaurant Verst. Stefan Verst mit seiner Familie und seinen Mitarbeitern hatte eine tadellose Leistung abgeliefert in Küche und Service.
Wir kommen ganz sicher wieder! Zusammen mit ein paar Pils lag der Rechnungsbetrag bei 80 EUR, da kann man nicht meckern! Und empfiehlt das Hotel Verst für eine Einkehr, wenn man in Epe ist.
...für ein gutes Essen, nicht nur auf einer Fahrradtour. Im Sommer 2017 waren meine Frau und ich eingekehrt für ein Mittagessen, die damalige Leistung von Familie Verst war im Gedächtnis geblieben. Für den Himmelfahrtstag 2020 hatte der der Wettergott Sonnenschein angekündigt und wir hatten Lust auf eine ausgedehnte Radtour mit einer schmackhaften Mittagseinkehr. Beim gemeinschaftlichen Brainstorming für ein Ziel erinnerten wir uns des Hotel und Restaurants der Familie Verst. Per Mail war ein Tisch auf der Terrasse schnell und unkompliziert... mehr lesen
Restaurant im Hotel Verst
Restaurant im Hotel Verst€-€€€Restaurant, Hotel, Partyservice025651258Gronauer Straße 139, 48599 Gronau (Westfalen)
4.0 stars -
"Bleibt ein empfehlenswertes Ziel....." Carsten1972...für ein gutes Essen, nicht nur auf einer Fahrradtour. Im Sommer 2017 waren meine Frau und ich eingekehrt für ein Mittagessen, die damalige Leistung von Familie Verst war im Gedächtnis geblieben. Für den Himmelfahrtstag 2020 hatte der der Wettergott Sonnenschein angekündigt und wir hatten Lust auf eine ausgedehnte Radtour mit einer schmackhaften Mittagseinkehr. Beim gemeinschaftlichen Brainstorming für ein Ziel erinnerten wir uns des Hotel und Restaurants der Familie Verst. Per Mail war ein Tisch auf der Terrasse schnell und unkompliziert
**Bitte beachten Sie die Infos im Reiter "Aktuelles"
So verkündet es die Karte seit mehr als einem Jahr. Auch hier wird das Restaurant mangels Nachfolger sicher nicht mehr öffnen....schade.
Das Restaurant ist zur Zeit geschlossen.**
**Bitte beachten Sie die Infos im Reiter "Aktuelles"
So verkündet es die Karte seit mehr als einem Jahr. Auch hier wird das Restaurant mangels Nachfolger sicher nicht mehr öffnen....schade.
stars -
"Kein Tagesgeschäft mehr...." Carsten1972Das Restaurant ist zur Zeit geschlossen.**
**Bitte beachten Sie die Infos im Reiter "Aktuelles"
So verkündet es die Karte seit mehr als einem Jahr. Auch hier wird das Restaurant mangels Nachfolger sicher nicht mehr öffnen....schade.
Geschrieben am 18.02.2020 2020-02-18| Aktualisiert am
21.02.2020
Nach 25 schönen Jahren mit wunderbaren Gästen und tollen Mitarbeitern stellen wir unseren Betrieb zum 16.03.2020 ein.
Zitat Homepage
Tja, ein weiteres gutes Gasthaus schließt in meiner Umgebung. Und weiter geht es mit dem Sterben der Gastronomie im Münsterland. Viel bleibt nicht mehr in Neuenkirchen, um gepflegt essen zu gehen.
Nach 25 schönen Jahren mit wunderbaren Gästen und tollen Mitarbeitern stellen wir unseren Betrieb zum 16.03.2020 ein.
Zitat Homepage
Tja, ein weiteres gutes Gasthaus schließt in meiner Umgebung. Und weiter geht es mit dem Sterben der Gastronomie im Münsterland. Viel bleibt nicht mehr in Neuenkirchen, um gepflegt essen zu gehen.
Café Jedermann
Café Jedermann€-€€€Restaurant059732521Wettringer Straße 60, 48485 Neuenkirchen (Kreis Steinfurt)
stars -
"Wieder ein geschlossenes Gasthaus in meiner Umgebung." Carsten1972Nach 25 schönen Jahren mit wunderbaren Gästen und tollen Mitarbeitern stellen wir unseren Betrieb zum 16.03.2020 ein.
Zitat Homepage
Tja, ein weiteres gutes Gasthaus schließt in meiner Umgebung. Und weiter geht es mit dem Sterben der Gastronomie im Münsterland. Viel bleibt nicht mehr in Neuenkirchen, um gepflegt essen zu gehen.
Geschrieben am 14.02.2020 2020-02-14| Aktualisiert am
27.02.2020
Besucht am 10.02.2020Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 75 EUR
Es hatte mich in die Gegend von Altötting verschlagen. Ein Geothermie-Projekt in Garching an der Alz hatte Ausrüstung bei uns bestellt und ich hatte ein Kick Off Meeting dort vor Ort. In dieser Gegend war ich noch nie. Also hatte ich den Kunden mal gebeten, mir eine adäquate Unterkunft zu empfehlen. Sein Rat lautete Gasthof Raspl im Nachbarort Unterneukirchen. Nach Inaugenscheinnahme der Homepage bot sich ein recht positives Bild, also buchte ich mir unkompliziert ein Zimmer und einen Platz im Restaurant per Mail, die mir Angela, Nachnamen wurde mir vorenthalten, umgehend bestätigte.
So parkte ich also am Montagabend mein Auto vor dem augenscheinlich recht neuen Hotelanbau am Gasthof Raspl. Das Hotel nennt sich Traumschmiede, clever hergeleitet vermutlich aus dem Beinamen des Gasthofs, zur alten Schmiede. Das neue Hotel bietet sehr ansehnlich gestaltete Zimmer und man wird an der Rezeption sehr freundlich in Empfang genommen. Zumindest in Sachen Unterkunft hatte ich eine gute Wahl getroffen.
Mit knurrendem Magen fand ich mich dann um kurz vor 19 Uhr im Gasthof ein, und erblickte einen pickepacke-vollen Gastraum, an einem Montagabend im Februar! wow, gut dass ich einen Tisch reserviert hatte. Man fragte mich, ob ich mit einem hohen Bistrotisch in der Nähe der Theke einverstanden sei, und ob es okay wäre, wenn man an dem Sechsertisch noch jemanden platzieren würde, die Platznot war anscheinend groß! Beides war kein Problem.
Die Karten kamen und ich bestellte erst einmal ein Bier aus der großen Auswahl verschiedener Biersorten und Brauereien. Die Speisenauswahl ist nicht gerade klein, feste Karte, eine saisonale Auswahl und noch ein Steakkarte. Die feste Karte mit bayrischem Schwerpunkt, deftig ausgerichtet, etwas internationaler die Saisonkarte, und sehr bemerkenswert die Steakkarte mit vielen verschiedenen Prime Beefs from all over the world......
Ich brauchte etwas, um mich zu entscheiden. Das zweite Bier war schon serviert, da hatte ich mich final zu einer Entscheidung durchgerungen. Die Bestellung wurde aufgenommen und ich harrte der zu servierenden Dinge. Was für ein Gewusel um mich herum, eigentlich alle Tische besetzt, die Leute, die nicht mehr unterkamen, nahmen ihr Essen mit nach Hause, ein ToGo Angebot gibt es also auch. Irgendwann kam dann die Bedienung mit einer Sardinenbüchse an den Tisch.
Drin ein Nudelsalat als Küchengruß......die Verpackung war jetzt sehr viel kreativer als der Inhalt, aber die kleine Portion schmeckte. Jetzt durfte aber auch langsam mal die Vorspeise kommen. Ich hatte den ganzen Tag nichts zu essen gehabt und mir knurrte der Magen. Vorweg für mich von der Saisonkarte
begleitet von Bouillabaisse war meine Wahl. Die Karte hatte die servierte Fischsuppe als südfranzösische Variante angeboten. Damit hatte sie jetzt schon optisch nicht viel zu tun. Vergleiche hier: http://www.gastroguide.de/restaurant/37468/giverny/muenster/bewertung/29439/
Seeteufel, Lachs, Kabeljau, Muscheln und Scampi sollten drin sein in der Suppe, die fanden sich auch alle wider. Dazu viel Tomate, Fenchel, Anisaroma meinte ich auch heraus geschmeckt zu haben. Ein guter Fischfond war in der Suppe verwandt worden. Keine Bouillabaisse, aber eine leckere, mediterran tomatige Fischsuppe hatte ich verzehren dürfen, gut dazu passte das Knoblauchbaguette.Ich war zufrieden. Für den Hauptgang was aus der sehr verlockend aufgestellten Steakkarte. Beilagen bestellt man separat dazu, zum einen für mich ein Salat, die Piementos de Padron waren leider aus.
Der kam etwas vor dem Hauptgang und war so wie ein Salat sein muss, frisch und knackig, keine eingemachten Dinge. Sogar etwas Kartoffelsalat war auf dem Teller, dazu eine gute Vinaigrette. Mit dem Steak dann noch ein Risotto.
Das war der einzige Punkt an meiner Speisenwahl, bei dem ich haderte. Dieses Risotto war nicht gut! Anders kann man es nicht sagen. Ich habe den verdacht, dass kein Rundkornreis verwandt wurde (Arborio, Carnarolo oder Vialone Nano), sondern ein Milchreis verwandt wurde. Das kann ich auch manchen meiner Freunde nicht abgewöhnen. Milchreis als Risotto zu verarbeiten bedeutet ein viel breiiges Mundgefühl beim Verzehr, keinerlei "al dente" mehr in den Reiskörnern. Dazu kam, viel zu viel Trüffelöl im Risotto, man war schon Geruch erschlagen und der Probehappen wurde kein Genuss. Ich verstehe, dass man keinen frischen Trüffel verwenden kann in einer Gasthausküche, aber wenn man ein Trüffelöl verwendet, muss man aufpassen, dass das Resultat geschmacksmäßig nicht übers Ziel hinausschießt. Ich war etwas enttäuscht, das erwählte Entrecote zu 350 Gramm musste da schon wieder was gut machen.
Medium rare war es bestellt. Das Fleisch war aus den Staaten, Nebraska prime Beef GOP, vom Black Angus Rind, der Cut zu 350 Gramm. Und wie man sieht, dass Resultat war äußerst ansehnlich. Risotto ist des Raspls nicht so sein Ding, aber grillen können sie das hochwertige Fleisch, dass sie anbieten. Saucen hatte ich mir verbeten, Salz und Pfeffer veredelten ein sehr gutes Stück Rindfleisch. Ich war versöhnt mit dem Gasthof Raspl. Und weil es so schön war, bestellte ich noch ein Dessert. Gebackene Apfelringe, mit Vanilleeis und Sahne der örtlichen Molkerei. Die lokalen und regionalen Lieferanten wurden bei jedem Gericht genannt. Den Namen in der Karte für dieses Gericht kann weder aussprechen noch schreiben.
Die Servicetruppe im Gastraum agierte sehr professionell und warte dabei stets eine zugewandte Freundlichkeit auch gegenüber dem preußischen Herren am hohen Tisch. Viele Gäste wurden sehr direkt angesprochen, offensichtlich hat man sehr viele, sehr treue Stammkunden. Verständlich nach meinem Abend, hier fühlt man sich wohl.
Kann ich also zum Fazit kommen, schönes Hotel, gute Landhaus Küche und freundlicher Service. Einkehren, übernachten und Essen macht Spaß im Raspl. Ich komme wieder, steht schon fest!
PS eine große Freude auch das morgendliche Frühstück, auch hier ausschließlich lokale Lieferanten für die Zutaten. Das Sauerteigbrot macht große Freude mit dem Honig von "Oma und Opa".....fein, so sollte immer sein!
Es hatte mich in die Gegend von Altötting verschlagen. Ein Geothermie-Projekt in Garching an der Alz hatte Ausrüstung bei uns bestellt und ich hatte ein Kick Off Meeting dort vor Ort. In dieser Gegend war ich noch nie. Also hatte ich den Kunden mal gebeten, mir eine adäquate Unterkunft zu empfehlen. Sein Rat lautete Gasthof Raspl im Nachbarort Unterneukirchen. Nach Inaugenscheinnahme der Homepage bot sich ein recht positives Bild, also buchte ich mir unkompliziert ein Zimmer und einen Platz im... mehr lesen
Raspl's Steak.Wirtshaus
Raspl's Steak.Wirtshaus€-€€€Restaurant, Steakhouse086341535Tüßlinger Str. 2, 84579 Unterneukirchen
4.0 stars -
"Landgasthof im allerbesten Sinne...." Carsten1972Es hatte mich in die Gegend von Altötting verschlagen. Ein Geothermie-Projekt in Garching an der Alz hatte Ausrüstung bei uns bestellt und ich hatte ein Kick Off Meeting dort vor Ort. In dieser Gegend war ich noch nie. Also hatte ich den Kunden mal gebeten, mir eine adäquate Unterkunft zu empfehlen. Sein Rat lautete Gasthof Raspl im Nachbarort Unterneukirchen. Nach Inaugenscheinnahme der Homepage bot sich ein recht positives Bild, also buchte ich mir unkompliziert ein Zimmer und einen Platz im
Geschrieben am 10.02.2020 2020-02-10| Aktualisiert am
10.02.2020
Besucht am 08.02.2020Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 65 EUR
.....kennt jemand die inhouse Navigation, die Google jetzt bietet? Das braucht es auch in der Weinstube Marienhof, wenn man das erste Mal in die Gasträume eintritt. Und das war ich am Samstag, den 8. Februar. Da könnte man die Gebäudenavigation auch gut gebrachen, wenn man versucht, seinen Tisch wieder zu finden.
Aber zurück zum Grund unserer Anwesenheit in Flemlingen in der Pfalz. Ein Weinkeller in Rheine, Stadtteil Wadelheim hatte einen low Level Alarm ausgeworfen! Es bestand akute Gefahr einer Unterversorgung mit Weinen aus der Pfalz und dem Rheingau. Parallel wurde diese Alarmmeldung auch in einem Haus in der Innenstadt von Rheine angezeigt...was Ingenieure so konstruieren, wenn sie bei einem 2011 Sonnenberg Riesling GG des Weingut Siegrist zusammen sitzen. Oder einer 2013 Chardonnay großen Reserve desselben Weingutes...….
Folge dieser Alarmmeldungen war eine gut gelaunte vierköpfige Truppe aus dem Münsterland, die in die Pfalz einfiel......zuerst zu besagtem Weingut in Leinsweiler, wo vor allen Dingen erst einmal Carlo (Weinguthund) ausgiebigst geknuddelt wurde, dann saßen wir mit Herrn und Frau Siegrist zusammen und tranken uns durch die gesamte Jahrgangstiefe von allen Weinen bei Siegrist.
Die Route danach steht fest, dann geht es nach Flemlingen zu Familie MInges. Und weil wir wieder einmal eine endlose Weinprobe bei Siegrist zelebriert hatten (ich hatte klar gestellt, ich fahre nur bis Leinsweiler) waren wir genau zur Mittagszeit in Flemlingen. Wir wollten nicht zur Mittagszeit einfallen bei Frau Minges....also am Ortseingang ein kurze Abstimmung, essen müssen wir eh was, sonst sind wir schon nach Flemlingen an der Kante...
In Flemlingen ist es nicht so touristisch wie im Rest der Pfalz, aber am Ortseingang bietet das Weingut Marienhof in seiner Weinstube quasi 24/7/52 durchgehende Küche an. Und das in gewaltigen Dimensionen. Seit meinem letzten Besuch, bisher immer draußen vor der Tür für ein Stück Kuchen, hatte man noch mal angebaut.
Gefühlte 100 Meter Gebäudefront, dahinter ein genauso langer Wintergartenbereich, dann ein unendliches Sammelsurium an Gasträumen, in denen man sich bei der Tischsuche schnell verheddern kann, wenn man mal zur Toilette muss.
Es war voll, sehr voll an diesem Samstagmittag. Und auch wenn ein gutinformierter einheimischer Kollege diesen Ort als Touristennepp klassifiziert, an diesem Samstag waren das Pfälzer Kennzeichen draußen auf dem Parkplatz und Pfälzer Zungenschlag drinnen. Mit polnischem Zungenschlag wurden wir an den tatsächlich noch verfügbaren Tisch geführt.
Wie gesagt, bis auf den Fahrer hatten wir bei der Weinprobe im Weingut Siegrist die Karaffe zur Entleerung der Gläser vor Überfüllung bewahrt und deswegen dringend Bedarf an Grundlage......nicht-alkoholische Getränke wurden geordert und ein Blick in die viel zu umfangreiche Karte (in Bezug auf frische Zubereitung) geworfen.
Für die beiden Männer was handfestes Hacksteak mit Schafskäse gefüllt......das ich hatte bestellt, weil ich nach Ansicht eines am Nachbartisch servierten Tellers unendliche Sehnsucht nach krossen Pommes hatte. Die bekam ich, die Pommes waren gut, da gab es nichts zu meckern, mit Sauerrahm noch leckerer. Das Hacksteak hätte auch einen verhungerten Älbler aus dem Schwäbischen gesättigt, ich schaffte das nicht komplett. Bei den Damen etwas mehr Zurückhaltung Pfannkuchen mit Pfannengemüse ist vermutlich im Marienhof die Entsprechung von filigran und leicht. Es wird hier auch mit Zusatz mediterran versehen. Man hat aber dann keine Probleme, dort Champignons zu verarbeiten. Trotzdem, die verzehrende Dame war recht zufrieden mit ihrer Wahl. Die zweite Dame am Tisch hatte sich für einen Auflauf entschieden Rosenkohl, Kartoffeln, Granatapfel.....Pfalz goes exotisch...ich glaube, das Gericht habe ich nur an unserem Tisch erspähen können. Aber auch die besagte zweite Dame war zufrieden mit ihrem Gericht.
Trotz gefühlten 500 Gästen klappte der Service für eine schnelle Mittagspause ausgezeichnet.....die Damen und Herren ließen nichts anbrennen.
Kann ich also zum Fazit kommen. Keine feine Küche, auch keine mit allzu hohen Ansprüchen, aber wer einkehrt, wird im Rahmen des Anspruchs keinen Hunger mehr haben, wenn er den Marienhof wieder verlässt. Okay!
Hat man dann die anschließende, wie immer wunderbare Weinprobe bei Mutter und Tochter Minges hinter sich gebracht, fragt man sich, wo sollen die Weine von Schreieck und Siben Erben noch hin?
.....kennt jemand die inhouse Navigation, die Google jetzt bietet? Das braucht es auch in der Weinstube Marienhof, wenn man das erste Mal in die Gasträume eintritt. Und das war ich am Samstag, den 8. Februar. Da könnte man die Gebäudenavigation auch gut gebrachen, wenn man versucht, seinen Tisch wieder zu finden.
Aber zurück zum Grund unserer Anwesenheit in Flemlingen in der Pfalz. Ein Weinkeller in Rheine, Stadtteil Wadelheim hatte einen low Level Alarm ausgeworfen! Es bestand akute Gefahr einer Unterversorgung mit... mehr lesen
3.0 stars -
"Unendliche Gästezahl in unendlichen Gasträumen...." Carsten1972.....kennt jemand die inhouse Navigation, die Google jetzt bietet? Das braucht es auch in der Weinstube Marienhof, wenn man das erste Mal in die Gasträume eintritt. Und das war ich am Samstag, den 8. Februar. Da könnte man die Gebäudenavigation auch gut gebrachen, wenn man versucht, seinen Tisch wieder zu finden.
Aber zurück zum Grund unserer Anwesenheit in Flemlingen in der Pfalz. Ein Weinkeller in Rheine, Stadtteil Wadelheim hatte einen low Level Alarm ausgeworfen! Es bestand akute Gefahr einer Unterversorgung mit
Besucht am 09.02.2020Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 90 EUR
...erlebt man im Hotel Kronenschlösschen in Hattenheim. Zweites Februarwochenende 2020, und berufliche Umstände machten es nötig, dass ich eine Nacht von Sonntag auf Montag im Rheingau verbringen musste. Also quartierte ich mich im Hattenheimer Kronenschlösschen ein.
Relativ früh an diesem Sonntag(nachmittag) parkte ich meinen Wagen vor dem Kronenschlösschen und checkte ein. Das war zum Glück auch zu dieser frühen Zeit schon möglich. Ich bezog ein Zimmer im seit November 2019 geöffneten Gästehaus auf der anderen Seite der Hauptstraße von Hattenheim. Um es vorweg zu nehmen, neue, modern eingerichtete Zimmer, die vor allen Dingen sehr ruhig liegen. Auch der Sturm von Sonntag auf Montag konnte meiner Nachtruhe nichts anhaben, ebenso wenig wie die Bundestraße und die Bahnlinie.
Für den Abend hatte ich einen Tisch im Bistro mit reserviert und fand mich dann am frühen Abend dort ein. Das Restaurant hat am Sonntag nicht geöffnet und ist zur Zeit auch eine große Baustelle. Im Jahr 2012 war ich das letzte Mal dort und schon damals hatte ich das Gefühl gehabt, dass man das sehr historische Ambiente im Speisesaal mal vorsichtig reservieren könnte. Das hatte jetzt die neue Chefin (Tochter des Inhabers) angegangen und klärte mich auf, als sie mich zum Bistro durch den kahlen und ausgeräumten Restaurant-Speiseraum führte.
Im Bistro selber dann keine Spur von Baustelle, sondern Behaglichkeit. Der Zeitpunkt der Renovierung war gut gewählt, denn mit zwei weiteren Paaren war ich der einzige Gast im Bistro zur Abendessenzeit. Sogar im Rheingau ist im Februar sehr wenig los. Ich war mir der vollen Aufmerksamkeit von zwei jungen Servicekräften und der jungen Chefin sicher. Sogar der Hund der Chefin schaute kurz mal bei mir vorbei......
Eine Flasche Wasser war schnell geordert und es juckte mich, in der äußerst umfangreichen und sehr guten Weinkarte des Kronenschlösschens eine weitere Bouteille zu ordern, aber nach einem weinreichen Vortag mit dem Genuss etlicher Pfälzer Tropfen wollte ich etwas kürzer treten und studierte das Angebot offener Weine.
Letztendlich fanden sich über den Abend 4 verschiedene Gläser Wein (0,1), die mich wohltuend durch mein Abendessen brachten. Zum ersten Glas Wein begrüßte mich dann auch die Küche mit Brot und Butter. Salz mußte ich kurz erbitten, dann war das gute Brot mit gesalzener Butter ein Genuss.
Drei Gänge aus der kleinen Karte im Bistro waren recht schnell ausgewählt und bestellt. Ich startete mit Lachs und Kürbis. Hausgebeizter Lachs mit mariniertem Kürbis und Kokoscreme nannte das die Küche. Wenn er denn gebeizt war, dann sehr zurückhaltend. Aber der Fisch selber hatte ein sehr ordentliche Qualtät, und auf diesem Level braucht es nicht viel, um Lachs verlockend zu servieren. Der Kürbis war roh, oder nur im Sekundenbereich blanchiert und dann mit einer Vinaigrette sehr viel nachdrücklicher in Bezug auf Säure mariniert worden. Die Kokoscreme fing das aber wieder ein. Kokosraspel brachten den Crunch auf den Teller, ein feiner Auftakt. Beim Hauptgericht bleib es dann beim Fisch, begleitet von einem sehr feinen Rose aus Spätburgunder vom WG Jung in Assmannshausen. Kabeljaufilet mit Navetten-Misopüree und Safranschaum hatte die Karte verkündete und dem konnte ich natürlich nicht widerstehen. Rübchen mit Miso veredelt? Okay, ich weiß nicht ob in der japanischen Küche etwas wie Rübchen bekannt ist, aber das vertrug sich gut mit der Misopaste. Wenn man den Fisch dann nur mit dem Schaum genoss, hatte man auch eine Idee von Safran auf der Zunge. Trotzdem, tadellos zubereiteter Fisch und leckere Begleiter auf dem Teller, das war gut! Süß zum Dessert konnte ich nicht verlocken, und im Angedenken an einen Herrn in Bremen machte ich, was der immer macht, wenn er darf und bestellte Käse.
begleitet von Senf und Brot Käseteller vom „Rheingau Affineur“ mit Feigensenf und Traubenbrot verkündete Karte und dazu noch folgendes: Die Rheingau-Affineure Reiner Wechs und Tochter Anke Heymach produzieren heimische Käsespezialitäten in höchster Qualität: Rheingauer Runde (Munstertyp – samtweich, würzig-zart) / Rheingauer Spätburgunder Tresterkäse (Rarität, im Gewölbekeller gereift und eingelegt in Spätburgunder-Trester) / Zisterzienser-Käse (Kräftiger Bergkäse, würzig + markant) / Bierkäse (aus dem Vorarlberg, mit Rheinhessen-Bräubier verfeinert) / Honig-Nuss-Käse / Blauschimmel-Lakritze
Fast alles lecker, bis auf den Rheingauer Runde, der war mir schon viel zu heftig....der ging zurück. Nach diesem Teller, begleitet von einem klassischen trockenen Rheingauer Spätburgunder ging nur noch ein Espresso.
Der war in seiner Qualität ebenso gut wie die Speisen und Weine vorweg. Die Küche im Kronenschlösschen beherrscht ihr Handwerk, dass weiß man ja spätestens seit Borgis Bericht von 2018. Das muss sie aber auch bieten, denn die Preise sind schon sehr selbstbewusst kalkuliert.
Eine große Freude während des gesamten Aufenthalts war der unaufgeregte und tadellose Service aller Mitarbeiter im Haus vom Ein- bis zum Auschecken. Das erlebt man sehr selten. Und weil ich einer der wenigen Gäste am Montagmorgen war, kam ich auch noch in den Genuss eines servierten Frühstücks. Yippiee! Das ist mir viel lieber als ein Buffet.
Kann ich also ein Fazit ziehen:
das kann man so für sich stehen lassen! Gehobene Preisklasse, aber angemessen dem Gebotenen. Nächstes Mal esse ich dann aber wieder im dann renovierten Fine Dining Bereich.
...erlebt man im Hotel Kronenschlösschen in Hattenheim. Zweites Februarwochenende 2020, und berufliche Umstände machten es nötig, dass ich eine Nacht von Sonntag auf Montag im Rheingau verbringen musste. Also quartierte ich mich im Hattenheimer Kronenschlösschen ein.
Relativ früh an diesem Sonntag(nachmittag) parkte ich meinen Wagen vor dem Kronenschlösschen und checkte ein. Das war zum Glück auch zu dieser frühen Zeit schon möglich. Ich bezog ein Zimmer im seit November 2019 geöffneten Gästehaus auf der anderen Seite der Hauptstraße von Hattenheim. Um... mehr lesen
Hotel Kronenschlösschen · Bistro & Café
Hotel Kronenschlösschen · Bistro & Café€-€€€Bistro, Cafe, Hotel06723-640Rheinallee 1, 65347 Eltville am Rhein
4.0 stars -
"Rheingauer Gastlichkeit..." Carsten1972...erlebt man im Hotel Kronenschlösschen in Hattenheim. Zweites Februarwochenende 2020, und berufliche Umstände machten es nötig, dass ich eine Nacht von Sonntag auf Montag im Rheingau verbringen musste. Also quartierte ich mich im Hattenheimer Kronenschlösschen ein.
Relativ früh an diesem Sonntag(nachmittag) parkte ich meinen Wagen vor dem Kronenschlösschen und checkte ein. Das war zum Glück auch zu dieser frühen Zeit schon möglich. Ich bezog ein Zimmer im seit November 2019 geöffneten Gästehaus auf der anderen Seite der Hauptstraße von Hattenheim. Um
Geschrieben am 21.01.2020 2020-01-21| Aktualisiert am
17.08.2020
Besucht am 19.01.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 50 EUR
....könnte man sagen, angesichts der Tatsache, dass in der Immobilie Diekbrede 6 in Rheine nach dem schmerzlichen Abschied des dort beheimateten persischen Restaurants im letzten Jahr seit diesem Jahr ein Sushi Restaurant seine Dienste anbietet.
Sushi im Münsterland, ich war gehörig skeptisch! Ob das für mich funktionieren kann angesichts der bisher hier im Münsterland in Augenschein genommenen nicht rein japanischen, sondern eher Panasiatischen AYCE Tempel mit Sushitheke? Das, was hier zu Discountpreisen als Sushi angeboten wird, entspricht in keinster Weise der japanischen Küche, die hier nur und ausschließlich im Accacia in Münster zelebriert wird, siehe mein Bericht. Aber nun war er da, der Sushimeister und offerierte seine Reisrollen und irgendwann sagte ich ja, zum Plan des Freundeskreis, dort mal zu essen.
Man tritt ein in den ersten Gastraum zur Straße und sieht, man hat wie die persische Vorgängerin zuvor versucht, den Renovierungsstau weiter zu beheben
und mit gewissen "asiatischen" Dekoelementen das Ambiente in Richtung Asien zu rücken. So fand ich mich also am Bambus mit Lichterkette wieder.
Unter diesen Leuchtern hatte ich schon persische Köstlichkeiten genossen.
Ich hoffte, auch die angebotenen japanischen Köstlichkeiten würden Genuss bereiten! Die Karte lässt sich auf der HP einsehen. Das geht vom Lunchangebot, über Vorspeisen hin zu Tatar, Bowls und dann natürlich die Sushi Spielarten Nigiri, Hosamaki, Ura maki, Futomaki. Je weiter man nach hinten in die Karte geht, desto mehr Saucen, Frischkäse und Mayonnaisen werden als Zutaten angegeben, brrrrrrrr.....keine japanische Küche. Meine Frau und ich waren sofort einig, wir nehmen keine der angebotenen "von allem etwas" Gerichte, wir stellen uns selber was zusammen, relativ pur waren nur die Nigiri und Hosomaki. So standen nach ca. 25 Minuten folgende Teller vor uns.
Meine Frau hatte geordert Lachs und Unagi Nigiri und Hamachi Hoso
Meine Wenigkeit ebenso Lachs und Unagi Nigiri und drittens Hamachi, dazu Hoso mit Avocado, Rind Tataki und Thunfisch, auch Tataki. Man sieht also, wir wollten möglichst pure Zutaten, um ein wenig zu testen, wie gut die Zutaten waren, diese sind ja in der japanischen Küche das A und O. Schauen wir mal im Detail.
Lachs
Hamachi / Gelbschwanzmakrele
Unagi, gegriller Aal. Reis plus Fisch war der Wunsch, der war erfüllt. Der Lachs war bescheidene Qualität, da kaufe ich gegenüber beim Fischhändler auf dem Markt sehr viel bessere Sushiqualitäten, der hier servierte hatte wenig bis keinen Eigengeschmack. Besser die Gelbschwanzmakrele, dass ging eher in Richtung Sushi. Viel intensiver im Geschmack der Aal, hier waren wir ein wenig Inkonsequent, siehe weiter oben, aber das war in der Tat der beste Teil der servierten Nigiri.
Zu den Hosomaki, das waren im Einzelnen.
Thunfisch und Rindfleisch Tataki
Avocado.........von vegetarisch über Fisch bis hin zum Fleisch war das im Ganzen alles Okay. Von Tataki (mariniert und manchmal auch geflämmt) habe ich bei den beiden Teilen nichts wahrgenommen, tatsächlich schmeckte mir der vegetarische Teil am Besten. Als Ergänzung auf den beiden Tellern der übliche scharf eingelegte Ingwer und Wasabi.
Eine junge Dame bediente uns freundlich und zuvorkommend vom Betreten des Gastraums bis hin zum Bezahlen. Das war ordentlich, ebenso wie der Molitor Riesling als Getränkebegleitung. Die "Sushimeister" ließen sich nicht blicken, die werkelten anonym in ihrer geschlossenen Küche.
Was soll ich jetzt zu diesem Restaurant sagen? Läst man die Frischkäse und Mayo Orgien der zweiten Kartenhälfte mal weg, kann man eine Ahnung davon bekommen, was japanische Sushi-Küche sein kann. Pure Zutaten auf allerhöchsten Qualitätslevel, mit denen man nicht viel anstellt bis zum servieren, um den originalen Geschmack zu erhalten. Sicher besser als in jedem unserer hiesigen AYCE Tempel ist das hier. Ist man dann aber einmal in besagten Münsteraner Restaurant gewesen oder noch näher am japanischen Original in Düsseldorf, dann weiß man doch, der Abstand zu diesen Angeboten ist immer noch einfach nur riesig......
Alles in allem also ordentliche, japanisch angehauchte Küche.
....könnte man sagen, angesichts der Tatsache, dass in der Immobilie Diekbrede 6 in Rheine nach dem schmerzlichen Abschied des dort beheimateten persischen Restaurants im letzten Jahr seit diesem Jahr ein Sushi Restaurant seine Dienste anbietet.
Sushi im Münsterland, ich war gehörig skeptisch! Ob das für mich funktionieren kann angesichts der bisher hier im Münsterland in Augenschein genommenen nicht rein japanischen, sondern eher Panasiatischen AYCE Tempel mit Sushitheke? Das, was hier zu Discountpreisen als Sushi angeboten wird, entspricht in keinster Weise der... mehr lesen
Kenko Sushi
Kenko Sushi€-€€€Sushibar, Take Away05971 9866046Diekbrede 6, 48431 Rheine
3.0 stars -
"Von Teheran nach Tokio......." Carsten1972....könnte man sagen, angesichts der Tatsache, dass in der Immobilie Diekbrede 6 in Rheine nach dem schmerzlichen Abschied des dort beheimateten persischen Restaurants im letzten Jahr seit diesem Jahr ein Sushi Restaurant seine Dienste anbietet.
Sushi im Münsterland, ich war gehörig skeptisch! Ob das für mich funktionieren kann angesichts der bisher hier im Münsterland in Augenschein genommenen nicht rein japanischen, sondern eher Panasiatischen AYCE Tempel mit Sushitheke? Das, was hier zu Discountpreisen als Sushi angeboten wird, entspricht in keinster Weise der
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Dem Corona Virus war es zu verdanken, dass unser Sylt-Aufenthalt von Ende Juni bis Anfang Juli des Jahres 2020 unter besonderen Vorzeichen stand. Unter anderem war klar, dass wir alle Restaurantbesuche von zu Hause aus im Voraus buchen würden. So geschah es auch hier, der Abend im Kai 3 wurde unkompliziert per Mail arrangiert und ich freute mich sehr auf den Besuch. Am Vortag waren wir schon mittags spontan in das Budersand Hotel eingekehrt und hatten eine ganz vorzügliche Bouillabaisse genossen, Foto davon in der Galerie der Vinothek des Budersand Hotels.
Noch mit dem Geschmack dieser grandiosen Suppe im Mund und im Gedächtnis betraten wir also am Abend des 30. Juni wieder einmal die Lobby des Budersand (nicht durch die große Drehtür, sondern durch die für uns von Innen geöffnete Nebentür und nach MuNaSchu-Check) und wandten uns den Räumen des Kai 3 zu. Hier eine erste positive Überraschung.
Hatte der Gastraum bei aller Freude über das servierte Essen im Jahr 2017 noch eine große Ödnis und Lieblosigkeit ausgestrahlt, so hatte man inzwischen erreicht, dass dieser durch einfache Maßnahmen wie mobile Raumteiler doch erheblich behaglicher wirkte. Schön, einer der wenigen Kritikpunkte meiner letzten Rezension war behoben worden.
Coronabedingt durfte der Herr dann die Garderobe der Dame in seiner Begleitung und die eigene im Nebenraum auf den Bügel hängen und wurde dann mit Frau an den reservierten Tisch geleitet. Ebenso den Corona Regeln geschuldet präsentierte sich dieser Tisch schlicht und ohne große Dekoration. Wir nahmen Platz und orderten als Aperitif einen trockenen Riesling Sekt (Frau) und für mich ein weißer Wermut trocken. Beide Aperitifs kamen in gut gekühltem Zustand an den Tisch, wir konnten uns der Speisenwahl widmen.
Das Angebot hat sich im Vergleicht zu 2017 nicht, oder fast nicht geändert. Küchenchef Felix Gabel bietet immer noch 2 Menüs an. Die Aromenreise von 3 bis 7 Gängen, und ein vegetarisches Menü in 5 Gängen. Zur Freude des Rezensenten in mir konnten wir mit unserer Wahl alle Angebote abdecken. Meine Frau nahm das vegetarische Menü, „aufgepimpt“ durch Gang 1 der von mir bestellten großen Aromenreise in 7 Gängen. Kulinarisch bleibt es bei der von Felix Gabel verkündeten „nordic fusion“ Küche mit möglichst regionalen Zutaten. Aber die Angaben zum Menü und das später Verzehrte belegen, dass man sich dem Motto nicht bedingungslos unterwirft.
Dann will ich also mal loslegen mit den servierten Speisen, noch vor unserem Aperitif ein erster Gruß der Küche.
Kleiner Gruß kann ich hier nicht schreiben, uns wurde eine sehr schmackhafte Stulle serviert. Auf einer Scheibe eines guten Sauerteigbrotes der Bäckerei Lund aus Hörnum wurde ein Belag serviert, der durch rote Beete und Meerrettich dominiert wurde. Ein sehr kreativer Küchengruß, den ich so noch nie in einem Fine Dining Restaurant bekommen habe, aber fast ein wenig zu üppig. Mehr fine dining dann die folgenden Küchengrüße, nachdem wir uns für ein Menü entschieden hatten und auch unsere Aperitifs am Tisch waren.
Mea culpa, ich hatte mir notiert (wirklich!) woraus die bestanden und wie die hergestellt waren, aber ich hab das irgendwie verbummelt. Nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist die fleischige Umami-Bombe in der Mitte, auch weil ich den Fehler beging, die vor den beiden Macarons links und rechts zu verzehren…..das kommt davon, wenn man der lieben jungen Dame nicht zuhört, die uns den ganzen Abend am Tisch bediente. Ich bitte das ganze Kai3 Team um Verzeihung, dass ich diese Grüße nicht ein wenig detaillierter erklären kann.
In Sachen Wein hatten wir uns gegen das sich sehr ordentlich zu lesende Angebot einer Weinbegleitung entschieden, sondern hatten die 62 Seiten der durch Sommelier Thomas Kallenberg erstellten Weinkarte gesichtet und für die ersten Gänge einen weißen Burgunder erwählt, cote d’or, aus der Domaine Francois Mikulski.
Der 2015 Bourgogne Aligote war bewusst erwählt als Begleiter zu den ersten Gängen, später, das war schon Konsens zwischen meiner Frau und mir, würde es etwas „holziger“ werden…….der Wein kam mit dem finalen Küchengruß.
In einem ausgehöhlten Kohlrabi wurde Räucheraal serviert, begleitet von Saiblings-Kaviar und einem Dill-Öl. Säure als Gegenpol brachten gepickelte Kohlrabischeiben in dieses kleine Gericht, sehr gut! Jetzt durfte es aber auch gerne losgehen mit dem eigentlichen Menü!
Ich hatte ja schon geschrieben, den ersten Gang aus der Aromenreise hatte sich meine Frau zu ihrem vegetarischen „Kraut und Rüben“ Menü hinzu bestellt. Also für uns Beide CLAM CHOWDER „NUR ANDERS“
Duett von Hummer und Taschenkrebs / Mais / Basilikum / Limette / Chorizo hatte die Karte diesen Gang erläutert. Der Gang wurde auf zwei Tellern serviert. Im ersten, siehe oben, eine klassische Bisque zum Niederknien gut. Darin ein halber Hummerschwanz und Kleckse mit einem Limettengelee, etwas Crunch war auch noch dabei…schlicht und einfach genial, und ich nehme es vorweg, einer der Höhepunkte des Abends. Frau hatte das schon vermutet, deswegen bestellt, und wurde nicht enttäuscht.
Der zweite Teller wurde bestimmt durch eine Farce aus Taschenkrebsfleisch. Mais dazu, in verschiedenen Konsistenzen, gegrillt, als Creme und gekocht. Das Chorizo-Öl brachte den Bumms auf den Teller, abgefangen durch ein Basilikumsorbet. Auch ein sehr guter Meeresfrüchteteller, aber nicht ganz auf dem Niveau des Hummers. Man könnte nun noch Fragen, wo findet sich der Bezug zu der Namensgebenden Clam Chowder? Ich weiß es nicht. Die von mir selber in der eigenen Küche recht häufig, wenn ich die richtigen Muscheln bei meinem Fischhändler bekommen kann, zubereitete klassische neuenglische Clam Chowder besteht doch aus sehr anderen Zutaten und resultierenden Aromen (wer immer aus der GG Gruppe mal nach Rheine kommt, ist herzlich eingeladen zu kosten!). Egal, wir waren zufrieden mit diesem ersten guten Gang, so durfte es gerne weitergehen. Ab Gang zwei teilten sich unsere Wege. Meine Frau bekam Gang 1 aus ihrem vegetarischen Menü, BELLA PANZANELLA
Burrata / Gurke / „Barrique“ Tomate / Petersilie / Focaccia verkündete die Karte zu diesem Gericht. Bella im Anblick war das schon mal, und wie bei allen folgenden Gängen wurden Saucen und Jus immer erst am Tisch angegossen. Nicht mein Gang, aber ich durfte die Jus kosten, sehr gut. Und auch mehr Bezug zum namensgebenden Gericht. Der Daumen wanderte nach oben bei meiner Frau! Für mich ALLEZ LES SYLT
Nordsee Seezunge / Nienburger Spargel / Kalbsbries / Sauerampfer beurre blanc klärte mich die Karte auf. Nach dem gaumenfüllenden ersten Gang mit seiner intensiven Bisque wurde es filigraner bei den Aromen. Ebenso wie bei meiner Frau wurde eine umwerfende Sauce, hier Sauerampfer Beurre Blanc, angegossen an klassisch zubereiteten Spargel mit dem nötigen Biss. Das Seezungenfilet lag auf einem Bett aus gebratenen und gewürfelten Kalbsbries. Ich weiß nicht, ob ich diese Kombination schon mal probiert hatte. Aber das passte außerordentlich gut, well done Mr. Gabel!
So, da waren wir also schon mitten im Menü, meine Frau lies der schönen Panzanella eine FRIESISCHE TEATIME folgen (Foto anklicken für vollen Überblick)
Fenchelessenz / Orange / Haselnuss / Estragon verkündete die Karte dazu. Und hier zeigt sich, was ein guter Koch, ein gutes Küchenteam in Sachen vegetarische Gerichte so anstellen kann. Das Bild ist nicht im Umsonst in der Totalen aufgenommen. Mit solchen Arrangements macht man aus guten vegetarischen Gerichten unvergessliche Erlebnisse. Drei Teller, bzw. zwei Teller und eine Teekanne auf Stövchen nahmen obige Komponenten immer wieder in verschiedenen Darreichungen auf. Noch heute habe ich den Geschmack der Fenchelessenz aus der Teekanne auf der Zunge, exakt drei Minuten, siehe Sanduhr, mit Estragon aromatisiert. Großartiger Gang, und einer der kreativsten Gänge insgesamt, die ich bisher im Fine Dining Bereich erleben durfte, auch wenn ich nur kleine Löffel gekostet hatte. Mal schauen, wie mein Gang-Pendant sich dazu positionieren konnte. Für mich EINMAL KOREA UND ZURÜCK
Bentheimer Schweinebauch / Sylter Royal Auster / Rettich / Imperial Kaviar / Kimchi-Consomme lies mich die Karte wissen. In der Mitte ein Tatar aus Auster mit Imperial Kaviar, lecker, eigentlich, doch Herr Gabel hatte hier einen kleinen Patzer die Küche verlassen lassen. Ein Stück Schale war im Tatar, zum Glück bemerkt, bevor ein Zahn dran glauben musste. Das sollte gerade in einem solchen Restaurant nicht passieren. Aber gut, die Küche entschuldigte sich umgehend für diesen faux pas. Der Schweinebauch ohne Fehl und Tadel gegart und knusprig durch die gecrunchte eigene Schwarte obenauf. Coole Idee….auch lecker der Rettich und das Sorbet! Sehr geschmackiger Gang, aber getrübt durch das Schalenstückchen und er litt auch etwas darunter, dass sich mir gegenüber ein so vollendet guter vegetarischer Gang darbot.
DIE BESTE ZEIT DES JAHRES war das Thema für den 3. Gang meiner Frau.
grüner Spargel / Erbse / Wachtelei / Pfifferlinge / Trüffel-Pecorinosauce annoncierte der Service bei diesem Teller. Wieder wurde eine sehr gute Sauce angegossen. Da ich nicht probiert habe, kann ich nur die Einschätzung meiner Frau wieder geben. Auf meinen fragenden Blick entbot sie mir ein schlichtes GUT. Mehr will ich dazu dann nicht mehr sagen, aber das gebackene Ei mit der Sauce roch verlockend gut über den Tisch. Mein vierter Gang war PIRATES OF THE NORDFRISIEN
Schleswig-Holsteiner Wagyu / Petersilie / Banane / Whisky / Ingwerjus sagte dazu der Service. Wilder Titel für dieses Gericht, vielleicht mit Bezug auf den Whisky? Egal, probieren ist wichtiger als Titel zu interpretieren. Wiederum wurde eine äußerst intensive, sehr geschmackvolle Jus serviert, die deutliche Ingwernoten hatte. In Bezug auf den Rest der Komponenten war diese Jus aber ein kleines Problem. Petersilien- und Bananencreme gingen unter bei dieser Jus. Und besonders das an sich tadellos gute Wagyu-Stück konnte sich gegen die Intensität der Jus nicht behaupten. Schade, von diesem Gang bleib als Aroma nur die Jus über…….kleiner Dämpfer bei meiner Freude über die bisherigen Gänge.
Irgendwann wechselten wir dann auf die zweite Flasche Wein, siehe Ankündigung oben. Ein zuerst erwählter AC Wein, Cotes du Jura Chardonnay von 2011 war leider aus, wie wir vom Sommelier erfuhren. Also Alternative 2, wir blieben im Burgund, AC Pouilly Fuisse, 2013 Domaine Daniel Barraud.
Mit diesem Chardonnay ging es weiter. Für meine Frau ging es in DAS LAND DES LÄCHELNS
Karotte / Cashew / Thai-Curry / Reis verkündete die Karte. Jus wurde wieder angegossen, sie duftete wieder verlockend über den Tisch. Die gerösteten und gebackenen Karotten waren Umami pur. Das durfte ich probieren. Die restlichen Zutaten als Cremes auf dem Teller. Für mich wurde es „edel“ mit einem DÖNERTELLER „VERSACE“
Salzwiesenlamm „Gyros Style“ / Tzatziki / Paprika / Rauch sagte die Karte. Obiger Teller kam mit einem Glasdeckel an den Tisch, gefüllt mit Rauch. Ich wurde angewiesen, den Rauch beim wegnehmen des Deckels einzuatmen. Wieder eine umwerfende, diesmal sehr klassische Jus, und eine gut passende Paprikacreme. Wieder tadellos das Stück Lamm mit seiner Kruste. Eher als ironischer „Seitenhieb“ auf den Titel dieses Ganges war dann der zweite Teil des Gangs aufzufassen.
Ein Dürüm wurde serviert, mit Tzatziki gefüllt und Lamminnereien. Zugeklammert, im Ernst jetzt? Geschmacklich fand ich das jetzt nicht wirklich erhebend, aber lustig war es. Beim nächsten Gang setzte meine Frau einmal aus, bzw. sie bekam einen Räuberlöffel. DER PRÄSIDENT wurde serviert
„Kobunder Kaaslust“ / Pumpernickel / Rum / Pflaumen. Schichtkuchen aus Käse und Pumpernickel, so was hat auch meine Oma schon gemacht. Aber natürlich nicht mit dem edlen Käse aus Lippenhuizen in Westfriesland am Ijsselmeer. Angemacht mit einer Rum Pflaumen Sauce hatten meine Frau und ich einen schönen Käsegang vor den Desserts. Und die folgten dann auch bald mal, für meine Frau PASTA ALLA PUTTANESCA
Parmesan / Zitrone / Olive / Rucola verkündete Herr Gabel über seinen Service, und darunter stelle ich mir alles vor, aber kein Dessert. Wir hatten sogar beim Bestellen danach gefragt. Was kam, war aber eine süß-saure und herbe Angelegenheit und deswegen ein äußerst gutes Dessert. Bei mir war die Küche nicht ganz so mutig mit ORIENTAL ORANGE
Orange / Joghurt / Salz-Mandel / Langpfeffer bildeten eine Kombination, aus der man schon eher ein Dessert ableitet. Auch dieses Dessert ein Augenweide und genauso lecker wie das meiner Frau. Es folgten danach noch ein paar Petit Fous, von denen ich hier nur noch diese einstelle
Für die restlichen Drei war es dann zu dunkel, um diese akzeptabel zu fotografieren. Eigentlich war ich aber auch schon zu satt, um die noch angemessen zu bewerten. In meinem Kopf und im Gespräch mit meiner Frau ging es beim Verzehr dann auch über das gebotene im Menü. Ein kleines Fazit zur Küche könnte lauten:
Saucenkönig Felix Gabel hatte ich in meiner Rezension von 2017 geschrieben. Es bleibt dabei! Saucen kann er (und sein Team)! Einziger Wermutstropfen dabei war, dass die Saucieren nie am Tisch blieben, seufz! Wäre ein gewisser Bremer Genießerfreund dabei gewesen, dann hätte ich um den Verbleib der Saucieren am Tisch gebeten. Im Resümee hatten wir ein grandioses vegetarisches Menü serviert bekommen, dass ein „konventionelles“, aber tadelloses großes Menü doch recht kräftig überstrahlte. Ich war nicht unglücklich mit meinem Menü, aber ich war neidisch auf das meiner Frau!
Wir schlossen den Abend mit einem unglaublich rauchigen Islay Whisky der Brennerei Bruichladdich, ein Octomore Edition 07.2.
So was habe ich noch getrunken in meinem Leben, dieses Glas Whisky trug aber auch einen netten Teil der Rechnungssumme unseres Abends bei. Weiter wurde ein Port aus der Pfalz probiert, eher süß, vom VDP Weingut Rebholz mit Namen Experiment. Das ist gelungen, dass könnte man auch dem Port-Vernichter aus HB servieren………
Ein ganz besonderer Dank geht auch an den Service an diesem Abend. Trotz aller den gewohnten Sterneservice einschränkenden Maßnahmen fühlten wir uns bei allen und ganz besonders bei der jungen Dame die unseren Tisch umsorgte bestens aufgehoben. Gute Ausbildung, Engagement und immer ein freundliches Lächeln und ein ebenso freundliches Wort machten viel Freude! Und so war der Eintrag auf dem Bon ganz unserem Gefühl entsprechend.
Wir kommen ganz sicher wieder! Es war ein sehr schöner Abend ganz im Süden der Insel. Und auch wenn wir Rantum eigentlich nur ungern verlassen im Urlaub, für die Gastronomie im Hotel Budersand insgesamt und für das Kai 3 im Besonderen nehmen wir den Weg gerne auf uns.
PS nach dem Essen lohnt es sich immer, noch die Bar aufzusuchen, einen aller letzten Cocktail zu trinken und dem Pianisten zu lauschen!