Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 504 Bewertungen 778761x gelesen 14930x "Hilfreich" 14184x "Gut geschrieben"
Besucht am 17.08.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 75 EUR
...dann findet sich manchmal ein kleiner Schatz! Und den hatten wir schon vor 2 Jahren in Boitzenburg gefunden und im Sommer 2016 in Augenschein genommen. An jenem Tag waren wir aus dem überfüllten Marstall am Boitzenburger Schloss geflüchtet, und hatten quasi auf der Flucht den wunderschönen Innenhof des Gasthofes entdeckt. Das ist gar nicht so einfach, denn ausgerechnet das zwischen Straße und Innenhof liegende Gebäude ist der einzige nicht renovierte Teil des Gebäudeensembles und bietet einen recht tristen Anblick.
Auch wenn man im Innenhof sitz, sieht es recht ungewöhnlich aus. Die weiteren den Innenhof umschließenden Gebäude sind aber renoviert und bieten dem Gasthaus zum grünen Baum ein sehr schönes Zuhause.
Ein Veranstaltungsbereich für Festlichkeiten, der dazwischen als Laden für regionale Produkte genutzt wird, dann ein Bereich mit Gästezimmern
rechts davon der Gastraum, den ich nicht fotografieren konnte, ebenso wie den Innenhof selber, dafür war es zu gut besucht. Aber in der Galerie finden sich Bilder von mir aus 2016, die diesen Bereich zeigen. Für den 17. August hatten wir keinen Platz in einem Restaurant vorreserviert, sondern wollten spontan entscheiden, wohin es gehen sollte. Der dritte Versuch, per Telefon einen Tisch für den Abend zu reservieren, gelang dann, und wir fuhren die knapp 13 Kilometer von Fürstenhagen nach Boitzenburg mit dem Auto.
Gegen 19 Uhr waren wir da und stellten den Wagen auf dem Parkplatz vor dem Eingang des Gasthofes ab.
Die Sonne schien, perfektes Wetter für den Innenhof vom grünem Baum, entsprechend gut war der Bereich gefüllt. Gut das wir doch reserviert hatten, der Supersommer 2018 hatte die Gästezahlen im gesamten Bereich MSE und UM in die Höhe schnellen lassen.
Die Karten wurden gereicht, wir orderten Wasser, Limo und Pils, dann blickten wir in das Angebot der Küche des Gasthofes. Es gibt Burger in verschiedenen Variationen, Flammkuchen, Beilagen, Quiches, ein bisschen für davor oder dazwischen und Desserts. Das Wichtigste in der Karte ist aber A, B und C.
A, B und C kombiniert ergibt eine Hauptmahlzeit. Grob gesagt kann man sagen A sind Gemüse Beilagen, B sind Sättigungsbeilagen und C die Hauptkomponenten auf dem Teller des Hauptgerichtes. Auf der HP kann man die Karte einsehen, jeder Teil hat 4 bis 6 Auswahlmöglichkeiten. Von einer Vorspeise riet man uns ab, dafür sei A,B und C zu umfangreich. Also direkt A, B und C in die Tablets der Bedienung getippt und wir warteten ab, was da zu uns an den Tisch kommen sollte.
In der Zwischenzeit ein kleiner Küchengruß Eiersalat mit einem guten Sauerteigbrot, schmeckte gut, sogar meiner Frau, und weckte Kindheitserinnerungen, weil der auch von meiner Oma hätte sein können.
Das Ganze erinnerte dann etwas an spanische Tapas, auf den Tisch serviert wurden 6 Teller mit den von uns gewählten Komponenten, wobei die beiden A folgendes waren. A1 Sommergemüse aus dem Ofen mit Tomatenpesto und Kürbiskernen A2 überbackener Fenchel mit Schafskäse, Tomaten und Oliven. Beide Gemüsebeilagen konnten extrem überzeugen, dass war leckere vegetarische Küche, die sehr schmackhaft war. Insbesondere der Fenchel war auf eine für mich neue Art zubereitet, dass wird in meiner Küche kopiert werden. Es gesellten sich folgende sättigende Komponenten dazu. B5 Belugalinsen mit Apfel, roter Beete, Petersilie und Minzjoghurt. B7 Süßkartoffelpüree mit Zucchini, gerösteten Kürbiskerne und cremigen Schafskäse. Insbesondere B7 machte seinem Namen alle Ehre und machte satt! Die Linsen mit dem Minz-Joghurt hätten auch in einer indischen Küche gut geschmeckt. Beide B's lecker! Die dritte Komponente sollten die Hauptdarsteller sein, eigentlich für meine Frau C12 Forelle, aber die war aus, alternativ gab es C12* Zander mit Mangold, mariniert mit Pesto, auf Rhabarbersauce mit Chutneypraline. C11 Saftig rauchiges Zupfschwein mit Barbecue Sauce. Auch der Zander konnte überzeugen, insbesondere mit der sauren Sauce. Nicht so gefiel der der blanchierte Mangold, der war völlig Natur, selbst Salz konnte man nicht schmecken, und somit etwas ehr langweilig im Geschmack. Seinen Namen alle Ehre machte das Pulled Pork, dass glaubhaft sehr lange geschmort worden war, perfekt mit einer süß-sauren Sauce versehen und ein nicht zu dominantes Raucharoma machte sich bemerkbar. Hat man diese 6 Teller zu Zweit verspeist, ist man froh keine Vorspeise genommen zu haben (obwohl ich gerne die Melonensuppe probiert hätte) und man noch ein bisschen Platz für die sehr leckere Lavendel-Panna Cotta hat! Selbst meine Frau hat mal Panna Cotta gegessen, das Lavendelaroma kann sehr schnell zu dominant werden in Gerichten, hier passte es perfekt! Ein Espresso noch, und wir waren satt und sehr zufrieden mit der Küchenleistung des Gasthofes zum grünem Baum.
Der Service lief im Großen und Ganzen gut ab, bewältigt von zwei Damen mit Routine bei dem abendlichen Gewusel von einer sehr gemischten Kundschaft von Familien mit Kindern bis hin zu gesetzten älteren Paaren und zwei großen Gruppen.
Kann ich also zum Fazit kommen, in Boitzenburg nicht vom fürstlichen Schlosscharme blenden lassen und nur den Marstall und das Schloss ansehen und dort einkehren, sondern ein paar hundert Meter weiter in den Ort, hinter die bröckelnde Fassade blicken und eine erfreulich kreative Küche kennen lernen. Wir kommen sicher wieder!
...dann findet sich manchmal ein kleiner Schatz! Und den hatten wir schon vor 2 Jahren in Boitzenburg gefunden und im Sommer 2016 in Augenschein genommen. An jenem Tag waren wir aus dem überfüllten Marstall am Boitzenburger Schloss geflüchtet, und hatten quasi auf der Flucht den wunderschönen Innenhof des Gasthofes entdeckt. Das ist gar nicht so einfach, denn ausgerechnet das zwischen Straße und Innenhof liegende Gebäude ist der einzige nicht renovierte Teil des Gebäudeensembles und bietet einen recht tristen Anblick.
Auch wenn... mehr lesen
Gasthof zum grünen Baum
Gasthof zum grünen Baum€-€€€Restaurant, Cafe, Gästezimmer, Gasthof039889569995Templiner Str. 4, 17268 Boitzenburger Land
4.0 stars -
"Immer hinter die Fassade schauen!" Carsten1972...dann findet sich manchmal ein kleiner Schatz! Und den hatten wir schon vor 2 Jahren in Boitzenburg gefunden und im Sommer 2016 in Augenschein genommen. An jenem Tag waren wir aus dem überfüllten Marstall am Boitzenburger Schloss geflüchtet, und hatten quasi auf der Flucht den wunderschönen Innenhof des Gasthofes entdeckt. Das ist gar nicht so einfach, denn ausgerechnet das zwischen Straße und Innenhof liegende Gebäude ist der einzige nicht renovierte Teil des Gebäudeensembles und bietet einen recht tristen Anblick.
Auch wenn
Geschrieben am 21.08.2018 2018-08-21| Aktualisiert am
21.08.2018
Besucht am 16.08.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 65 EUR
Zwischen dem schmalen Luzin und dem Zansen liegt der Hullerbusch, ein beeindruckend schöner und sehr alter Buchenwald auf einer Eiszeit Endmoräne. Mitten in diesem Wald, am Ende der Straße liegt das Hotel Hullerbusch. Wer Ruhe sucht, der kehrt hier ein, hier ist man komplett von der restlichen Welt isoliert, wenn man das möchte.
Mutter und Tochter Günther betreiben das Hotel seit der Privatisierung nach der Wende. Auch ich war mit meiner Frau dort schon als Gast. Am Donnerstagabend suchten wir einen Platz zum Abendessen und hatten das Restaurant im Hotel Hullerbusch ins Auge gefasst. Also ging es von unserem Hotel in der alten Schule in Fürstenhagen mit dem Rad über Wittenhagen in den Hullerbusch.
Das Haus ist etwas über 100 Jahre alt und in einen sehr schönen großen Landschaftspark platziert, mit dem Rad nähert man sich dem Haupteingang von der Straße, in der allgemeinen Galerie findet sich ein altes Bild von mir, dass den Anblick zeigt. Durch das offene Küchenfenster sah ich Frau Günther in der Küche werkeln. Einen lieben Gruß durch das Fenster verknüpfte ich mit der Frage ob wir zum Abendessen einkehren könnten. Das wurde mit einem freudigen Ja! beantwortet und so begaben wir uns ins Haus, durch die Gasträume auf die Terrasse in den hinteren Teil des Hauses
Auf der Terrasse war kein Platz mehr frei, aber wir wurden noch weiter geführt, hinein in den Landschaftspark auf den Rasen, hier hatte das Restaurant noch einige Tische unter die Bäume platziert.
Ein wunderbarer Platz, in unserem Rücken das Hotel, vor uns der Park mit dem Blick auf die großen Buchen im Hullerbusch, inklusive der Geräuschkulisse eines Waldes. Zwei Pils waren schnell bestellt, dann konnten wir einen Blick in die Karten werfen.
Ich füge die mal ein, denn auf der HP kann man die nicht einsehen. Zwei Seiten reichen aus, Familie Günther bietet eine einfache, regionale Landküche, mit einer seid Jahren relativ unveränderten Karte, zu denen sich Tagesempfehlungen gesellen.
Diesmal wurden wir in der festen Karte fündig. Meine Frau orderte einen Salatteller
Eine recht große Portion gesundes Grün plus Melonenstücke. Das passt zur Küche, kein Schnickschnack, aber alles topfrisch. Keine Klagen bei meiner Frau, ich hatte mit Polenta-Walnuss-Küchlein auf Rahmwirsing bestellt
für eine Vorspeise fast zu viel, war das eine sehr fantasievolle Polentavariation, die Polenta war in einer Form gebacken worden und mit Walnussstücken versetzt. Drei Stücke davon lagen auf bissfestem Wirsing, geschmort in einer Currysahne. Auch ich war zufrieden mit einer Vorspeise.
Im Hauptgang für meine Frau Rindfleisch Tafelspitz mit pikanter Meerrettichsauce, Kartoffeln und Rote Beete Salat. Die Sauce hätte für meine Frau gerne noch etwas schärfer sein dürfen, trotz frischem Rettich über der Sahnesauce. Das Rindfleisch war tadellos zart gegart. Die Kartoffeln waren passend bei diesem Gericht und wir fragen uns noch heute warum auf beiden Tellern die Kartoffeln so gelb waren, macht man das mit Kurkuma? Für mich Fisch gebratener Zander ist ein Standard in jeder Küche der Feldberger Seenlandschaft. Hier serviert man ihn schlicht mit brauner Butter, Kartoffeln (auch so gelb) und einem Weinsauerkraut. Auch mein Teller war ohne Tadel zubereitet. Frischer Fisch aus den umliegenden Seen stellt sicher, dass Fischgerichte immer gut schmecken.
Dessert ging nicht mehr, ein Espresso aber noch. Mit dem schlossen wir unser Essen ab. Mutter Günther hatte wieder gut gekocht.
Im Service versehen Tochter Günther und ein Ober ihren Dienst, und das klappt immer ganz gut.
Kann ich zum Fazit einer kurzen Rezension eines Essens im Hotel Hullerbusch kommen. Das ist keine anspruchsvolle Küche, hier wird wie zu Hause gekocht, einfach, aber mit frischen Zutaten. Die Klientel in diesem Hotel will aber auch keine Experimente, die würde man niemals im Klassenzimmer bei Daniel Schmidtthaler treffen. Trotzdem kann man hier immer sehr ordentlich essen.
Zwischen dem schmalen Luzin und dem Zansen liegt der Hullerbusch, ein beeindruckend schöner und sehr alter Buchenwald auf einer Eiszeit Endmoräne. Mitten in diesem Wald, am Ende der Straße liegt das Hotel Hullerbusch. Wer Ruhe sucht, der kehrt hier ein, hier ist man komplett von der restlichen Welt isoliert, wenn man das möchte.
Mutter und Tochter Günther betreiben das Hotel seit der Privatisierung nach der Wende. Auch ich war mit meiner Frau dort schon als Gast. Am Donnerstagabend suchten wir einen... mehr lesen
Restaurant im Hotel Hullerbusch
Restaurant im Hotel Hullerbusch€-€€€Restaurant, Hotel03983120243Hullerbusch 12, 17258 Feldberger Seenlandschaft
3.5 stars -
"Einfach, aber sehr sympathisch...." Carsten1972Zwischen dem schmalen Luzin und dem Zansen liegt der Hullerbusch, ein beeindruckend schöner und sehr alter Buchenwald auf einer Eiszeit Endmoräne. Mitten in diesem Wald, am Ende der Straße liegt das Hotel Hullerbusch. Wer Ruhe sucht, der kehrt hier ein, hier ist man komplett von der restlichen Welt isoliert, wenn man das möchte.
Mutter und Tochter Günther betreiben das Hotel seit der Privatisierung nach der Wende. Auch ich war mit meiner Frau dort schon als Gast. Am Donnerstagabend suchten wir einen
Geschrieben am 21.08.2018 2018-08-21| Aktualisiert am
21.08.2018
Besucht am 12.08.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
Mitten im Jura.....da hatte es mich hin verschlagen. Ein wichtiger Baustellentermin in Österreich stand an, ich musste Montagmorgen zeitig in Gampern sein, auf einem Untergrundspeicher für Gas. Da kann man dann entweder Nachts um drei Uhr in sein Auto steigen, oder schon am Sonntag los fahren. Meine Frau hatte viel Verständnis und gestand mir zu, dass Wochenende schon am frühen Sonntagnachmittag zu beenden. Ich hatte die Fahrt so geplant, dass ich eine Übernachtung irgendwo zwischen Nürnberg und Regensburg machen würde, dann wäre der Restweg so kurz am Montagmorgen, dass ich ohne Probleme rechtzeitig beim österreichischen Kunden sein würde.
Bei der Recherche in der Terra Incognita (für mich) entdeckte ich das Hotel Winkler Bräu und eine Inaugenscheinnahme der HP lies mich dort ein Zimmer buchen. So ging es dann vom Münsterland ins bayrische Jura. Das Hotel liegt in der Nähe der Abfahrt Velburg der A3, ein gutes Argument für den Durchreisenden. Nach der Abfahrt sind es nur ein paar Minuten durch das zu Velburg gehörende Dorf Lengenfeld und man ist da. Von der Autobahn bemerkt man am Hotel nichts mehr.
Das Hotel ist eine alteingesessene Brauerei mit jahrhundertealter Tradition. Dazu gibt es Gastronomie und einen recht umfangreichen Hotelbetrieb. Bei der Anfahrt blickt man auf ein beeindruckendes Hauptgebäude
Hinter diesem Gebäude finden sich noch Brauerei und Spa, sowie Wirtschaftsgebäude. Ein großer Parkplatz ist hinter dem Haus, dort kann man seinen PKW parken, dann geht es zur Rezeption. Der Parkplatz war sehr gut gefüllt, gut, dass ich gleich einen Tisch für das Abendessen mit gebucht hatte. Nachdem ich mein Gepäck in einem sehr ordentlichen Zimmer verstaut hatte, begab ich mich auf den Weg zu meinem Tisch.
Vorne (siehe obiges Foto) befindet sich eine große Gaststube, bei den herrschenden Temperaturen ohne jeden Gast, dafür waren der Biergarten und der zwischen den Gebäudeflügeln platzierte Wintergarten restlos besetzt. Mein Tisch war im Wintergarten, ich find schon an zu befürchten, dass es sehr warmer Abend werden würde, aber ein Blick nach oben
zerrstreute meine Befürchtungen, eine raffinierte Dachkonstruktion machte aus dem Wintergarten einen Terrassenplatz, sehr angenehm. Mein Tisch war schlicht eingedeckt
und nach einiger Zeit hatte ich dann auch die Karten bei mir. Die Küche ist bayrisch ambitioniert, würde ich sagen. Sie lässt sich auf der HP einsehen. Es gibt eine Weinauswahl, aber dies ist eine bayrische Brauerei, also Bier zum Essen.
Das Bierangebot wird in einer separaten Karte ausführlich beschrieben. Meine Frage an die Damen im Service, was ich unbedingt probieren sollte, führte zum sofortigen servieren eines beeindruckenden Humpen Bier
Die für mich als Ausprobierender daraus folgende Frage, ob es auch Gläser mit weniger als 0,5 Liter Inhalt gäbe, rief Verständnislosigkeit hervor über den norddeutschen Preußen (ich habe aber mehr holländische Gene in mir). Na ja, es schmeckte, aber man schafft nur zwei solcher Humpen während eines Abendessen, dann ist man restlos (ab)gefüllt.
Mein Abendessen hatte ich inzwischen auch erwählt und startete mit einem Gericht aus der Saisonkarte Beef Tartar mit Dijon-Senf Creme und geröstetem Martinibrot. Ein Standard zum Beginn, dass Tartar war gut in der Konsistenz und für mich genau passend abgeschmeckt mit Kapern und Gewürzen. Dazu ein geröstetes Sauerteigbrot, dass war schlicht aber lecker. So konnte es weiter gehen. Im Hauptgang hatte ich auch aus der Saisonkarte geordert
der Bayer möge es verzeihen, aber mir stand der Sinn nach Fisch, und dieses Gericht hatte mich überzeugt. Kabeljau vom Grill mit brauner Butter, Zitrone, Kapern, Auberginentartar und Salzkartoffeln sollte es sein. Die Kartoffeln wurden separat serviert, der Teller mit dem Fisch alleine machte Carsten glücklich. So schmeckt Kabeljau/ Dorsch, in Butter gebraten, mit Haut knusprig serviert, dazu in Kombination eine Art Auberginen Mousse (es war warm, kein Tartar also), die hervorragend zum Fisch passte. Ein paar Scheiben getrocknete Tomaten, Kräuter und Blüten machten das Ganze zu einem leckeren Fischgericht. Das war fein!
Ich hatte über die Mahlzeit weiterhin das Angebot der Brauerei studiert und dabei etwas sehr Besonderes gefunden. Man bietet ein Bockbier an, dass nach dem Brauen für zwei Jahre in Fässern gereift wird. Diese Fässer sind alte Sherry, Whisky und Bourbon Fässer, dass weckte Neugier. Ein Bock aus dem Sherry Fass sollte gut zu einem Dessert passen. Für Käse reichte es nicht mehr, aber für ein hausgemachte Walnusseis schon, serviert mit Eierlikör (Oma lässt grüßen!).
Leckeres Eis zu einem außergewöhnlichen Bier! Wenn ich wieder mal wieder einkehren sollte, werde ich definitiv auch die beiden in Whisky Fässern gereiften Biere probieren. Mit einem Espresso schloss ich mein Abendessen im Winkler Bräu ab.
Der Service hatte über den Abend mit dem restlos gefüllten Gastbereich gut zu tun, und somit kam es zu einigen längeren Wartezeiten auf neue Getränke oder Speisen, dass war es dann aber auch schon mit der Kritik. Die Damen waren sehr freundlich und zugewandt und machten ihren Job gut!
Somit also ein Fazit meiner Übernachtung im Winkler Bräu in Lengenfeld/ Velburg. Ein gutes Zimmer, ein sehr ordentliches Frühstücksbuffet, sowie ein ansprechendes gastronomisches Angebot lassen mich zu einem positiven Urteil kommen. Ich kann das Winkler Bräu für eine Einkehr empfehlen.
Mitten im Jura.....da hatte es mich hin verschlagen. Ein wichtiger Baustellentermin in Österreich stand an, ich musste Montagmorgen zeitig in Gampern sein, auf einem Untergrundspeicher für Gas. Da kann man dann entweder Nachts um drei Uhr in sein Auto steigen, oder schon am Sonntag los fahren. Meine Frau hatte viel Verständnis und gestand mir zu, dass Wochenende schon am frühen Sonntagnachmittag zu beenden. Ich hatte die Fahrt so geplant, dass ich eine Übernachtung irgendwo zwischen Nürnberg und Regensburg machen würde,... mehr lesen
4.0 stars -
"Bayrische Gastlichkeit......" Carsten1972Mitten im Jura.....da hatte es mich hin verschlagen. Ein wichtiger Baustellentermin in Österreich stand an, ich musste Montagmorgen zeitig in Gampern sein, auf einem Untergrundspeicher für Gas. Da kann man dann entweder Nachts um drei Uhr in sein Auto steigen, oder schon am Sonntag los fahren. Meine Frau hatte viel Verständnis und gestand mir zu, dass Wochenende schon am frühen Sonntagnachmittag zu beenden. Ich hatte die Fahrt so geplant, dass ich eine Übernachtung irgendwo zwischen Nürnberg und Regensburg machen würde,
Geschrieben am 20.08.2018 2018-08-20| Aktualisiert am
20.08.2018
Die Feldberger Seenfischerei hat endlich einen eigenen Laden in Betrieb genommen. Angeboten werden frische Fische aus den Seen um Feldberg und im Bistro auch fertig zubereitet. Im Gebäude der umgezogenen Feldberger Schokostube findet sich nun dieses Fisch Bistro.
Die Feldberger Seenfischerei hat endlich einen eigenen Laden in Betrieb genommen. Angeboten werden frische Fische aus den Seen um Feldberg und im Bistro auch fertig zubereitet. Im Gebäude der umgezogenen Feldberger Schokostube findet sich nun dieses Fisch Bistro.
FISCHLADEN der Seenfischerei Feldberg
FISCHLADEN der Seenfischerei Feldberg€-€€€Bistro0173 8926987Strelitzer Straße 2, 17258 Feldberger Seenlandschaft
stars -
"Neueröffnung" Carsten1972Die Feldberger Seenfischerei hat endlich einen eigenen Laden in Betrieb genommen. Angeboten werden frische Fische aus den Seen um Feldberg und im Bistro auch fertig zubereitet. Im Gebäude der umgezogenen Feldberger Schokostube findet sich nun dieses Fisch Bistro.
ein Haus weiter sozusagen, von Hausnummer 2 zu Hausnummer 4, ist die Feldberger Schokostube. Vorne zur Straße die Schokostube, hinten raus zum See der Abendsegler.
ein Haus weiter sozusagen, von Hausnummer 2 zu Hausnummer 4, ist die Feldberger Schokostube. Vorne zur Straße die Schokostube, hinten raus zum See der Abendsegler.
Feldberger Schokostube
Feldberger Schokostube€-€€€Cafe, Chocolaterie039831529988Strelitzer Straße 4, 17258 Feldberger Seenlandschaft
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"Umgezogen" Carsten1972ein Haus weiter sozusagen, von Hausnummer 2 zu Hausnummer 4, ist die Feldberger Schokostube. Vorne zur Straße die Schokostube, hinten raus zum See der Abendsegler.
Geschrieben am 25.07.2018 2018-07-25| Aktualisiert am
25.07.2018
Besucht am 19.07.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 120 EUR
Hus in Lee ist eine Rantumer Institution.......das war schon immer da und wird es gefühlt wahrscheinlich auch noch sein, wenn ich mit dem Rollator nicht mehr über die Strandtreppe komme. Wir sind nicht jedes Jahr da, meine Frau fremdelt immer ein wenig mit dem Küchenstil im Hus in Lee. Aber man hat eine Schokoladenseite, den Garten im Lee des ewigen Westwind von Sylt, also windabgewandt für alle, die nicht segeln.
Die Karte ändert sich nicht groß, aber das wollen die Stammgäste dort auch nicht, und so kann man fast alles, was es vor 20 Jahren gab, auch jetzt noch dort essen, ich sehe auch keine Anzeichen, dass es in 20 Jahren anders sein wird. Das kann man jetzt schlimm finden, oder es lieben, oder einfach alle paar Jahre mal hingen, wenn man ein paar Klassiker, die man dort gerne mag, essen möchte.
2015 hatten wir das zuletzt getan, und 2018 hatte ich mich mal wieder durchgesetzt und einen Abend in das Hus in Lee gelegt. Auch hier kehrten wir zur späten Runde ein, gegen 20 Uhr. Drinnen ist es dunkel und eng, da sitzt man nur im Winter. Es gibt noch einen Wintergarten, dort sitzen die ganzen Süddeutschen, deren Frauen schon bei 20 Grad frieren. Die Liebhaber des Hus in Lee sitzen im Garten.
Auch wir nahmen dort Platz, mit dem Rücken zum Wintergarten, den Blick über den Garten zur Wattenseite der Insel, die ja hier eh nur 500 Meter breit ist. Dann braucht man erstmal Geduld, denn die Servicecrew hat mit der Gästezahl sehr gut zu tun. Wer schnell essen möchte, ist hier falsch. Auch der Chef persönlich musste an unserem Besuchsabend ran. Herzliche Begrüßung, und mit der Freude über die seltenen Besucher bekamen wir erst Mal zwei Flensburger hingestellt (bestellen brauchen wir die nicht mehr), und eine Flasche Wasser, dazu die Karten. Die HP ist renoviert, dort lässt sich alles an Angebot einsehen, die Karte selber natürlich nicht, die ist wie immer. Somit war es nicht schwierig, die Auswahl zu treffen.
Meine Frau wollte Grauburgunder an diesem Abend, und entschied sich für einen Wein aus Baden.
Vom VDP Weingut Stigler, ein Lagenwein, erste Lage nach VDP Klassifikation. Der würde gut zum Essen passen, das wir uns für den Abend bestellt hatten.
Vorweg für meine Frau eine Suppe Pikante Karotten Ingwer Suppe mit Flußkrebsschwänzen hatte sie sich bestellt. Die Suppe schmeckte ihr gut, auch wenn die Präsentation verbesserungswürdig ist. Ich hatte mich auch für einen Standard im Programm des Hus in Lee entschieden. Carpaccio vom Rinderfilet
mit einem Kräuterkern, Trüffelöl, frischem Parmesan, Rucola und Pinienkernen bewährt ausgeführt. Die Besonderheit hier ist, dass das Filet gerollt wird, und mit einer Kräuterfarce gefüllt ist. Auf dem Foto zu erkennen. Zusammen mit den tadellos reifen Rindfleisch ist das immer ein gute Wahl. Über Rucola kann man streiten, ich esse den einfach immer vorweg separat auf, dann stört er nicht mehr beim Verzehr des Carpaccios.
Bei der Hauptspeise gehen wir hier immer den gleichen Weg, Pannfisch muss es sein.
Das hat im Hus in Lee nichts mit den (von mir auch geschätzten) rustikalen Hamburger Pannfisch zu tun. Hier werden drei Sorten Fischfilets gebraten, mit Dijonsenfsauce und Basmati-Wildreis auf einem Teller serviert. Seeteufel war dabei, Kabeljau sicher auch, Rotbarsch vermutlich der dritte Fisch auf dem Teller. Sehr gut passend dazu die Senfsauce und der Reis. Separat serviert ein Beilagen-Salat, schlichter, aber schmackhafter Standard des Hus in Lee. Wer hier mal einkehrt, sollte in jedem Fall auch die Miesmuscheln und die Schollengerichte in Erwägung ziehen, dass können sie in der Hörnumer Straße 26 auch sehr gut.
Ein Erlebnis sind hier auch immer die Desserts. Für meine Frau mal ein Dessert, dass nicht schon ewig auf der Karte ist. Erdbeer-Basilikum Parfait mit Maracujasauce. Der servierte Teller eine Augenweide, das war wirklich sehr schön angerichtet. Gekostet habe ich nicht, aber es schmeckte meiner Frau. Ich hatte genug damit zu tun, mein Dessert zu bewältigen. Ich nehme im Sommer immer Gratinierte Erdbeeren, das sind frische Erdbeeren, überzogen mit einer leichten (!so nennt es die Karte!) Marzipancreme und danach gratiniert. Geröstetes Marzipan ist köstlich, die Küche streut einen Basilikumzucker darüber und gibt noch eine Kugle Vanilleeis dazu. Das Eis ist dann schon fast Overkill, mir wäre das Dessert auch ohne Eis genug. Ich liebe die Kombination der heißen Marzipankruste mit den kühlen Erdbeeren darunter. Lecker!
Das Essen war wieder Hus in Lee Standard, wer keine Überraschungen mag beim Essen, der ist hier bestens aufgehoben, Kontinuität in allen Aspekten. Das gilt auch für den Service. Man muss sich Zeit mitbringen, der schnelle Esser wird hier nicht glücklich. Wenn es voll ist, dauert halt alles ein wenig länger. Trotzdem wird man auch hier von Fachkräften umsorgt, die ihr Handwerk verstehen.
Also ein Fazit des 2018 Hus in Lee Besuch von mir. Das Hus in Lee ist sowas wie der alte Lieblingspullover, eigentlich hat man schon schönere, und zieht die auch lieber an, aber ab und zu wird man melancholisch, dann greift man nach dem Bewährten. So geht es mir auch mit dem Hus in Lee, alle paar Jahre sind wir mal wieder da.
Hus in Lee ist eine Rantumer Institution.......das war schon immer da und wird es gefühlt wahrscheinlich auch noch sein, wenn ich mit dem Rollator nicht mehr über die Strandtreppe komme. Wir sind nicht jedes Jahr da, meine Frau fremdelt immer ein wenig mit dem Küchenstil im Hus in Lee. Aber man hat eine Schokoladenseite, den Garten im Lee des ewigen Westwind von Sylt, also windabgewandt für alle, die nicht segeln.
Die Karte ändert sich nicht groß, aber das wollen die Stammgäste dort auch nicht,... mehr lesen
Restaurant Hus in Lee
Restaurant Hus in Lee€-€€€Restaurant, Cafe, Biergarten0465121589Hörnumer Straße 26, 25980 Sylt
3.5 stars -
"Koninuität tut ja auch gut!" Carsten1972Hus in Lee ist eine Rantumer Institution.......das war schon immer da und wird es gefühlt wahrscheinlich auch noch sein, wenn ich mit dem Rollator nicht mehr über die Strandtreppe komme. Wir sind nicht jedes Jahr da, meine Frau fremdelt immer ein wenig mit dem Küchenstil im Hus in Lee. Aber man hat eine Schokoladenseite, den Garten im Lee des ewigen Westwind von Sylt, also windabgewandt für alle, die nicht segeln.
Die Karte ändert sich nicht groß, aber das wollen die Stammgäste dort auch nicht,
Geschrieben am 24.07.2018 2018-07-24| Aktualisiert am
24.07.2018
Besucht am 18.07.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 220 EUR
Mein emotionales gastronomisches Zuhause in Rantum ist die Strandmuschel. Das genaue Gegenteil der Strandbar oben an der Haupttreppe zum Strand ist das Coast, gelegen nicht weit weg (in Rantum ist alles fußläufig erreichbar) weiter unten an Hauptstraße. Das Coast will gehobene Gastronomie anbieten, in Stil des im Moment so angesagten "casual fine Dining".
Für das Ambiente verweise ich auf meinen Bericht aus 2015. Da hat sich nicht viel verändert. Ein in warmen Holztönen gestalteter Gastraum empfängt einen nach dem eintreten, die Dekoration ist maritim. Hier sollte man auf jeden Fall reservieren in der Hauptsaison. Das geht aber unkompliziert über eine Buchungsmaschine auf der HP. Für den 18. Juli hatte ich das so erledigt. Gegessen wird in der Hauptsaison wie fast überall auf Sylt in zwei Schichten, die Erste startet um 18 Uhr herum, die Zweite zwischen 20 und 20:30 Uhr. Da wir keine Lust verspüren unter Zeitdruck zu essen, buchen wir immer die zweite Schicht. So kann man dann auch abends länger am Strand liegen und springt um 19 Uhr noch mal in die Fluten. Danach freut man sich auf das Abendessen.
Der Service nahm uns Empfang und wies uns, nachdem meine Frau einen Terrassentisch abgelehnt hatte ("wird zu kalt" - seufz), einen Tisch für zwei Personen im hinteren Bereich der Gaststube zu. Das war ein angenehmer Platz, links neben uns ein älteres Ehepaar aus Luzern, dass mich, als sie erfuhren, dass ich seit 1975 (noch mit Eimer und Schaufel Strandburgen bauend) in Rantum meinen Urlaub verbringe, vollständig mit Fragen zu Rantum und Sylt in Beschlag nahm. Rechts der Tisch blieb frei, und meine Frau hatte Muße, ihr Abendessen zusammen zu stellen.
Ich schaffte es während der Vernehmung durch unsere Tischnachbarn einen Aperitif zu bestellen, meine Frau hatte sich einen Sauvignon blanc Brut von Schloss Vaux bestellt, ich hatte nicht so großes Bedürfnis nach Schaumwein, und orderte einen Wermut
Lillet blanc mit Tonic aufgegossen. Mit dem widmete ich mich dann auch der Karte. Der Service servierte dazu Brot und ein paar Antipasti
Sardelle (war schon weg, als ich kosten wollte), Tomate getrocknet und Artischocke, die lies mir meine Frau. An jenem Abend stand mir der Sinn nach Meeresfrüchten, die Austern hier im Coast sind immer sehr gut, also vor unseren eigentlichen Gängen noch ein kleiner Einsteigerteller. Sylter Royal Austern (eigentlich pazifische Felsenauster, klingt aber Marketingtechnisch einfach besser) mit Tabasco-Schalotten-Pumpernickel und mit Ziegenkäsecreme und Apfelchutney. Ich esse die ja am liebsten pur, aber dann zieht meine Frau nicht mit, also mit etwas pepp obendrauf, Tabasco Fläschchen stand zur Eigendosierung daneben. Lecker sind die immer!
Einen Wein hatten wir auch erwählt, als es in Richtung Vorspeisen ging, ein Weissburgunder wieder, abgestimmt hauptsächlich auf unsere Vorspeise.
Diesmal aus der Pfalz, von Philipp Kuhn, Weissburgunder vom Kalkfels, Jahrgang 2016. Kuhn Weine sind immer eine sichere Wahl, auch abseits der Lagenqualitäten. Auch dieser zu moderaten 33 EUR angebotene Wein konnte sehr gefallen. Ein Blick in die Weinkarte auf der HP lohnt in jedem Fall. Nach dem Verkosten servierte der Service die Vorspeise Ceviche vom Nordseelachs mit Mango, Avocado und Linsencracker. Serviert wurde ein perfekt in Limettensaft per Säure gegarter Lachs, geschnitten in kleine Würfel. Auf den Punkt nicht zu sauer und genau dosierter Schärfe. Lecker! Dazu als Kontrast voll-reif süße Mango und schlotzige Avocado als Guacamole. Dies 3 Aromen ergänzten sich perfekt zu einer hervorragenden Vorspeise.
Beim Hauptgang waren wir uns nicht so einig, zwar für uns Beide Fisch, aber meine Frau bestellte Wolfsbarschfilet mit Rote Beete-Polenta, wildem Broccoli, Cashewkernen und Curryemulsion
Optisch schon mal ein Kracher durch die intensiv rotgefärbte Polenta. Ein Probebissen verriet tadellos gegarten Fisch, insgesamt war meine Frau äußerst zufrieden mit ihrer Wahl. Ich hatte einen anderen Fisch erwählt Kabeljaufilet mit ofengebackenem grünem Spargel, Parmesan-Kartoffelkrapfen und Chili-Hollandaise. Dorsch geht immer, und ich hatte schon ganz lange nicht mehr Krapfen gegessen. Dass hatte mich verleitet diesen Gang zu ordern. Optisch sehr viel zurückhaltender als das Gericht meiner Frau wurde mir ein ebenso hervorragend gut gegarter Fisch serviert, in Butter auf der Haut gebraten, saftig im inneren, mit ein bisschen Salzflocken obenauf perfekt zubereitet. Die Krapfen waren einfach nur lecker, so wie sie auf dem Teller lagen. Die Hollandaise war selbst zubereitet, weil nicht ganz homogen geworden, aber dafür einfach nur lecker. Der Spargel war noch einmal eine wehmütige Erinnerung an die Spargelsaison 2018.
Alle drei bisherigen Gänge waren gut bis sehr gut, war noch Platz für ein Dessert? Ja! so der Tenor meiner Frau. In der Karte lachte uns Beide da hier an: Schokoladentarte mit Bananen-Rum-Creme und Kokossorbet.
Sünde pur....ein Tartelett gefüllt mit einer dunklen Schokoladengranache, aber wenn Sünden so lecker sind, dann sündige ich gerne. Auch die Creme und das Sorbet passten gut dazu. Zur dunklen Schoki mal keine Auslese (oder im gewissen Sinne doch), sondern ein Port
late bottled vintage von Graham. Mit dieser Kombination und einem nachfolgenden Espresso schlossen wir ein gutes Menü im Restaurant Coast ab. Auch der Service war über unseren Besuchszeitraum ohne Fehl und Tadel, und nicht in kurzen Hosen.
Nachdem wir noch einen letzten Gin (Windspiel aus Daun) von unseren Schweizer Tischnachbarn ausgegeben bekommen hatten, kleines Dankeschön für meine Syltberatung, gingen wir zufrieden zurück in unser Urlaubsquartier. Klare Empfehlung für das "zweitbeste" Restaurant in Rantum. Den ersten Platz belegt natürlich Herr King im Sölring Hus, aber der spielt auch in der "nicht unter 600 EUR Liga für ein Abendessen" Liga......den betrachtet man dann besser los gelöst vom restlichen Rantumer Gastronomiegeschehen.
Mein emotionales gastronomisches Zuhause in Rantum ist die Strandmuschel. Das genaue Gegenteil der Strandbar oben an der Haupttreppe zum Strand ist das Coast, gelegen nicht weit weg (in Rantum ist alles fußläufig erreichbar) weiter unten an Hauptstraße. Das Coast will gehobene Gastronomie anbieten, in Stil des im Moment so angesagten "casual fine Dining".
Für das Ambiente verweise ich auf meinen Bericht aus 2015. Da hat sich nicht viel verändert. Ein in warmen Holztönen gestalteter Gastraum empfängt einen nach dem eintreten, die... mehr lesen
4.0 stars -
"2015 gut, 2018 gut......" Carsten1972Mein emotionales gastronomisches Zuhause in Rantum ist die Strandmuschel. Das genaue Gegenteil der Strandbar oben an der Haupttreppe zum Strand ist das Coast, gelegen nicht weit weg (in Rantum ist alles fußläufig erreichbar) weiter unten an Hauptstraße. Das Coast will gehobene Gastronomie anbieten, in Stil des im Moment so angesagten "casual fine Dining".
Für das Ambiente verweise ich auf meinen Bericht aus 2015. Da hat sich nicht viel verändert. Ein in warmen Holztönen gestalteter Gastraum empfängt einen nach dem eintreten, die
Geschrieben am 23.07.2018 2018-07-23| Aktualisiert am
23.07.2018
Besucht am 15.07.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 140 EUR
"Krischan" (Christian) ist nicht mehr Chef der Strandmuschel seit 2017.......aber glücklicherweise bleibt alles beim alten und damit in der etablierten "Strandmuschel"-Familie und Sven ist jetzt Chef, dafür ist Lars zurück, nachdem er sein eigenes Restaurant wieder geschlossen hat, also fast wieder die Truppe, mit der ich 2008 meine Hochzeit in der Strandmuschel gefeiert habe. Wie man hört, auch in dieser Strandbude wird generell nur "geduzt". Seit ich nach meinem Studium wieder angefangen habe, die Insel für den Sommerurlaub zu wählen, begleitet mich die Strandmuschel als fester Anlaufpunkt für die Abende auf der Insel. Zum essen oder nur für ein Glas Wein zum Sonnenuntergang an der Strand-Haupttreppe von Rantum, nur ein paar Schritte weiter den Weg zum Meer hinunter. Meine alte Kritik ist von 2015 und mit Sven als neuem Chef ist es an der Zeit mal ein kurzes Update zu geben.
Die Strandmuschel ist kein klassisches Restaurant, sondern eines dieser nur auf Sylt zu findenden Bretterbudenetablissements mit wenig Komfort und gewissen "shabby chic"-Charme, dass heißt im Ambiente eines Imbiss wird auf hohem Niveau gekocht und auf noch höherem Niveau Wein angeboten. Betritt man das gute Gästezelt, erblickt man einfaches Ambiente.
Hohe Tische warten auf die Gäste, reservieren gibt es nicht. Man kommt und hofft auf frei Plätze, klappt meistens und man kann kurz vor seinem Besuch anrufen und fragen, ob ein Tisch frei gehalten werden kann, ansonsten muss man hoffen. Bisher haben wir die Strandmuschel noch nie hungrig und durstig wieder verlassen müssen. Hinter dem Zelt schließt sich ein kleinerer Holzbau an.
Darin ein paar kleine Tische, Theke und Küche. Es ist immer wieder bewundernswert, wie der Service und die Küche beim sommerlichen Andrang das alles bewältigen. Immerhin hat es eine Änderung mit dem neuen Chef gegeben, es geht das ganze Jahr durch. Der alte Chef war im Winter surfen in südlichen Gefilden und hat den Laden konsequent geschlossen. Sven hat jetzt eine Heizung installiert und lässt den Laden offen. Ich habe mich noch nicht getraut zu fragen, ob er nicht surfen kann..........
Die Essenskarte ist kurz und knapp, die Weinkarte explodiert vor lauter verlockenden und entsprechend hochpreisigen Produkten. Da kann man sich schnell in die Insolvenz stürzen, wenn man nicht aufpasst. Aber auch im Bereich bis 35 EUR gibt es gute Angebote (warum klappt das bei mir nur nie?). Zusätzlich werden immer 2 bis 4 Gerichte auf die Tageskarte geschrieben. Das war es dann mit dem Angebot in Sachen Speisen. Bei meiner Frau und mir ist es Tradition, erst Wein wählen.
Der kommt dann in den Kühler, der an den Tisch gehängt wird. Trotz der Duzerei, der Service ist mit alle Mann vom Fach! Kompetent wird über neue Weine berichtet, kompetent wird beraten, geöffnet, und eingeschenkt, dass ist höchstes Niveau, aber eben in kurzen Hosen und T Shirt. Haben wir den Wein, und ist der gekostet, geht meine Frau an die Theke, und sucht Tapas aus, die essen wir immer als Vorspeise in der Strandmuschel.
Wenn die Auswahl zusammen gestellt ist, wird mit Brot zusammen ein Teller angerichtet und zwischen die Gäste auf den Tisch gestellt. Pulpo war sehr gut dieses Jahr, Sardinen mag ich immer......Flusskrebserln wollte meine Frau. Oliven naschen wir Beide. Man lässt sich Zeit, nascht immer wieder von allen Tapas, schaut Leute auf dem Weg zum Strand. Die erste Flasche wird bedenklich weniger im Inhalt, man überlegt schon, was könnte Hauptspeise sein und welcher Wein passt dazu (sagte ich schon, dass ich NIE mit 35 EUR Weinbudget auskomme?). An dem Abend, den ich hier stellvertretend für ein paar Besuche beschreibe, ein Gericht aus der festen Karte für meine Frau Tomaten - Fischeintopf mit Nordseefisch und Meeresfrüchten sollte es sein. Dazu wieder ein gutes frisches Weißbrot. Gibt es nicht viel zu sagen, Mittelmeer pur, mit Nordseefisch drin, germanisch die Kartoffeln als Zutat. Frau hob den Daumen. Eigentlich esse ich auf der Insel nur Fisch, aber hier konnte ich nicht widerstehen
auf der Tageskarte wurde verkündet "Kotelette vom Husumer Schwein, mit Champignons, Kräuterbutter und Pommes". An den Tisch kam ein Trumm von einem Holzbrett mit einem Kotelett darauf, dass auch einen Wikinger nach der Atlantiküberquerung satt gemacht hätte.
ich scheitere sehr selten am leeren eines Tellers....hier war es der Fall, ein paar Pommes gingen zurück. Das Kotelett selber war so, wie es für mich sein muss. Am Knochen, dick geschnitten, mindestens 3cm muss sein, damit es saftig bleibt. So ist Schweinefleisch ein Genuss.
Einen wunderbaren Weißburgunder haben wir dazu getrunken, von der Nahe, vom Weingut Poss aus Windesheim.
In der Karte steht noch der Jahrgang 2011, leider war der aus, und wir bekamen den ebenso guten Jahrgang 2013 zum verkosten.
Dieser Wein ist allerhöchste Burgunderkunst vom Winzer.....großartig! Und jeden einzelnen der aufgerufenen 56 EUR für die Flasche wert. Zur Strandmuschel gehört der Weststrand von Rantum und zum Essen in der Strandmuschel gehört der Sonnenuntergang genossen von der Haupttreppe oder aus dem Strandkorb. Ist es soweit, dass die Sonne den Horizont küßt, informiert man den Service, schenkt sich das Glas voll und flaniert zum Strand.
Das sind dann die Momente, in denen ich weiß, Rantum ist der schönste Ort der Welt! Zumindest für mich! Leider werde ich mir hier niemals ein Haus leisten können...........wenn es dunkel wird, wartet der Tisch auf den Gast und man kann sich nachschenken.
Das sind dann die Momente, wo man überlegt, noch Dessert? Oder noch einen der guten Roten aus der Karte..und man weiß schon, ich freu mich schon beim aktuellen Besuch auf den nächsten in der Strandmuschel, meinem Lieblingsort in Rantum auf Sylt.
"Krischan" (Christian) ist nicht mehr Chef der Strandmuschel seit 2017.......aber glücklicherweise bleibt alles beim alten und damit in der etablierten "Strandmuschel"-Familie und Sven ist jetzt Chef, dafür ist Lars zurück, nachdem er sein eigenes Restaurant wieder geschlossen hat, also fast wieder die Truppe, mit der ich 2008 meine Hochzeit in der Strandmuschel gefeiert habe. Wie man hört, auch in dieser Strandbude wird generell nur "geduzt". Seit ich nach meinem Studium wieder angefangen habe, die Insel für den Sommerurlaub zu wählen, begleitet... mehr lesen
4.5 stars -
"Auch unter neuer Führung unser Lieblingsplatz in Rantum......." Carsten1972"Krischan" (Christian) ist nicht mehr Chef der Strandmuschel seit 2017.......aber glücklicherweise bleibt alles beim alten und damit in der etablierten "Strandmuschel"-Familie und Sven ist jetzt Chef, dafür ist Lars zurück, nachdem er sein eigenes Restaurant wieder geschlossen hat, also fast wieder die Truppe, mit der ich 2008 meine Hochzeit in der Strandmuschel gefeiert habe. Wie man hört, auch in dieser Strandbude wird generell nur "geduzt". Seit ich nach meinem Studium wieder angefangen habe, die Insel für den Sommerurlaub zu wählen, begleitet
Geschrieben am 06.07.2018 2018-07-06| Aktualisiert am
11.07.2018
Besucht am 03.07.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 79 EUR
Im Winter hatte ich ja schon in den sehr geschmackvoll eingerichteten Kammern des Lucie Schulte einen äußerst angenehmen Abend verbracht. Jetzt hatte es mich zur Hochsommerzeit Anfang Juli erneut auf einer geschäftlichen Reise nach Görlitz verschlagen. Eigentlich wollte ich an jenem Abend endlich mal in das "Vino e cultura" einkehren, dessen Karte ich schon des Öfteren in Augenschein genommen hatte, aber es passte nicht mir den Ruhetagen. Also wieder ins Lucie schulte, sicher ist sicher.
Das Wetter war sommerlich warm und im Angesicht dieses wunderschönen Sommerabends wollte ich natürlich draußen sitzen, Das Lucie Schulte betritt man durch einen breiten Gang, dessen Ausgang zum Untermarkt hin liegt. Hat man diesen durchquert ist man abseits von Straße und Betriebsamkeit in einem ebenso stimmungsvoll eingerichteten Innenhof.
Zum Glück gibt es genug Plätze, einige Tische waren schon besetzt, ich fand dennoch einen schöne Sitzgelegenheit gegenüber vom Eingang zum Gastraum. Eine junge Dame beantwortete meine Frage dort Platz nehmen zu können positiv und versorgte mich mit Karte und einer schnell bestellten Flasche Wasser. Die Karte, wie schon bekannt, beginnt mit einem Menüvorschlag, setzt sich fort mit Gerichten a la Carte fort und endet mit den Getränken. Relativ schnell hatte ich mich für den Menüvorschlag in 5 Gängen entschieden und den bestellt. Nach dieser Entscheidung wurde der Tisch sehr mustergültig für das Menü eingedeckt.
An so einem Tisch sitzt man gerne im Sommer draußen. Bei den Weinen bat ich darum die Karte am Tisch zu belassen und wollte mich je nach Gang für einen Wein aus dem erfreulich großen Angebot an offenen Weinen entscheiden. Es wurden über das Menü eine Südtiroler Chardonnay, ein Moselriesling von Kallfelz, sowie ein Lagrein aus Südtirol.
Geräucherter Himmelsgucker und Wasabi Erdäpfel mit Kreuzkümmel-Curry Pesto
so wurde Gang 1 in der Karte angekündigt. Himmelsgucker, war das eine Kreation der Küche? Ich musste fragen, das war mir noch nicht unter gekommen! Ein Speisefisch aus den Tropen, bzw. in meinem Fall aus Neuseeland, dass mal was Neues für mich. Das servierte Filet war auf den Punkt gar, glasig und saftig, wenn es denn geräuchert war, dann sehr sanft, ich konnte kein Raucharoma wahrnehmen. Absoluter Leckerschmecker waren aber die Kartoffeln mit Wasabi, dass war ein Genuss. Abgerundet wurde das Ganze von einem guten Pesto und einem Chip, ähnlich denen beim Asiaten aus Fischeiweiss, vermutlich mit Sepia gefärbt.
Nach diesem sehr delikaten Einstieg eine kleine Enttäuschung, angekündigt hatte die Karte "geeister und geräucherte Tomateneintopf mit grünem Spargel und frischem Estragon", was sich ausnehmend verlockend las, leider wurde mir von der jungen Dame im Service verkündet, dass es den nicht mehr geben würde und sie bot statt dessen eine Champagner Senf Suppe an.
Diese Suppe war, man ist ja nicht weit weg von der ostdeutschen Senfhauptstadt Bautzen, auch gut, aber an jenem warmen Sommerabend wäre eine kalte Suppe natürlich sehr viel verlockender gewesen. Ich war ein bisschen enttäuscht von der Alternative. Aber ich hatte dem Tausch ja zugestimmt, vielleicht zu schnell, ich hätte weitere Alternativen abfragen können.
Weiter ging es mit dem dritten Gang Sorbet von Ananas mit Prosecco, ist das jetzt ein voller Gang? Eigentlich kenne ich es als Trennung von Fisch und Fleisch in den Gängen. Hier wurde das Sorbet als Gang deklariert und zwischen Suppe und Fisch serviert. Das paßte aber an diesem Sommerabend, denn nach der recht sahnigen heißen Suppe war diese gute Sorbet, aufgegossen mit einem Scheurebesekt trocken sehr gut platziert.
Nach diesem Gang bat ich um eine kleine Wartezeit bis zum Hauptgang, dort hatte ich mich für den Fisch entschieden Gegrillter Thunfisch mit Koriander Kimchi und Wakame Glasnudeln, dass war meine Wahl. Sehr asiatisch anmutend im Namen, wurde es wie beim bisher besten Gang, dem ersten, wieder eine perfekte Wahl meinerseits. Gargard war vorher abgefragt worden und von mir mit medium rare erbeten. Das war perfekt getroffen, so muss Thunfischfilet. Das Filet lag auf Glasnudeln, zwischen Glasnudeln und Filet ein Wakamesalat, wie er sein muss mit viel Sesam. So waren die Nudeln auch gleich perfekt aromatisiert. Die Beilage sollte Kimchi sein, also Chinakohl fermentiert auf die südkoreanische Weise, Fischsauce und Chili kommen da rein, und das ist nicht jedermanns Sache. Das servierte war nicht fermentiert, dass waren Gurken und Möhren sehr fein gehobelt und mariniert mit Koriander. Hatte nichts mit Kimchi zu tun, war aber sehr lecker! Guter Gang!
Blieb noch das Dessert, dazu ein Gewürztraminer (oben vergessen) aus dem Elsass, halbtrocken. Süßer Moment, hieß es hier in der Karte. Dessert-Crossover der Küche. Warner Schokokuchen mit flüssigem Herz, Erdbeersorbet, Schoko-Granache, Pistazienmacaron........alles sehr gut und mit viel zu viel Kalorien.....puh! Ich war danach wirklich satt! Und anstatt eines Digestifs oder eines Espresso besagter oben aufgeführter Lagrein, trocken, aus dem Barrique von 2012.
Auf der inzwischen stimmungsvoll beleuchteten Terrasse der perfekte Abschluss. Gang 1, 4 und 5 waren super, 2 und 3 gut. Damit kann man doch leben!
Extralob an die junge Dame die an meinem Besuchsabend den Service in ihren alleinigen Händen hielt. Obwohl der Besuch für einen Dienstagabend wirklich gut war, und fast alle Tische besetzt waren, inklusive einiger Menschen, die trotz lauer Sommernacht drinnen Platz nahmen, wahrte sie immer Freundlichkeit und bediente die Gäste fast fehlerfrei. So muss es sein! Fein!
Kann ich also zum Fazit kommen, im Winter drinnen, siehe mein Bericht, oder im Sommer draußen, einer der schönsten Plätze zur Einkehr in Görlitz. Ich komme sicher wieder!
Im Winter hatte ich ja schon in den sehr geschmackvoll eingerichteten Kammern des Lucie Schulte einen äußerst angenehmen Abend verbracht. Jetzt hatte es mich zur Hochsommerzeit Anfang Juli erneut auf einer geschäftlichen Reise nach Görlitz verschlagen. Eigentlich wollte ich an jenem Abend endlich mal in das "Vino e cultura" einkehren, dessen Karte ich schon des Öfteren in Augenschein genommen hatte, aber es passte nicht mir den Ruhetagen. Also wieder ins Lucie schulte, sicher ist sicher.
Das Wetter war sommerlich warm und... mehr lesen
Restaurant Lucie Schulte | Die neue Essklasse
Restaurant Lucie Schulte | Die neue Essklasse€-€€€Restaurant, Catering03581410260Untermarkt 22, 02826 Görlitz
4.0 stars -
"Im Sommer draußen noch stimmungsvoller speisen...." Carsten1972Im Winter hatte ich ja schon in den sehr geschmackvoll eingerichteten Kammern des Lucie Schulte einen äußerst angenehmen Abend verbracht. Jetzt hatte es mich zur Hochsommerzeit Anfang Juli erneut auf einer geschäftlichen Reise nach Görlitz verschlagen. Eigentlich wollte ich an jenem Abend endlich mal in das "Vino e cultura" einkehren, dessen Karte ich schon des Öfteren in Augenschein genommen hatte, aber es passte nicht mir den Ruhetagen. Also wieder ins Lucie schulte, sicher ist sicher.
Das Wetter war sommerlich warm und
Geschrieben am 25.06.2018 2018-06-25| Aktualisiert am
28.06.2018
Besucht am 23.06.2018Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 1000 EUR
Der wunderbare Sir Simon Rattle zelebriert seinen Abschied als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker in der Berliner Waldbühne und bei den Klängen der Übertragung im TV brüte ich über der Formulierung einer Rezension. Ich durfte mit unseren zwei Rezensions-Großmeistern Tischnotizen und Borgfelder essen gehen! Das heißt natürlich, irgendwann werden die Beiden vielleicht eine ihrer Referenzkritiken zu unserem Abend schreiben und ich muss wieder mal feststellen, dass ich im Vergleich gesehen meine Tätigkeit einfach mal einstellen sollte. Da das aber erfahrungsgemäß und glücklicherweise immer etwas dauert mit dem veröffentlichen, mache ich meinen Beitrag schnell fertig, und er ist vergessen, wenn die Beiden auf „Posten“ drücken.
Eigentlich hatten wir schon früher ein kulinarisches Date ins Auge gefasst, aber wie immer ist die Terminfindung das schwierigste bei uns in der Community. Nachdem wir mit den Bremern (Frau und Herr Borgfelder) Ende Mai schon zu einem gemeinsamen Nachmittag und Abend (Feuerwerk in den Herrnhäuser Gärten) in Hannover waren, kehrten wir 4 Wochen später noch mal nach Hannover zurück. Auch die beiden Bremer fanden wieder den Weg an die Leine, Tischnotizen wohnt sowieso dort. Mit dem Heimrecht einher ging seine Verpflichtung einen Ort für das abendliche Treffen zu erwählen. Letztendlich fiel die Wahl auf das Restaurant Weinbasis in der List. Das ist schön für meine Frau und mich, denn von unserem angestammten Hotel in Hannover war das fußläufig zu erreichen.
Nach einer (was macht Frau wenn sie nach Hannover ausgeführt wird) ausgedehnten Shoppingtour durch die List und Linden, war für halb acht abends unser Treffen in der Weinbasis angesetzt. Pünktlich ein paar Minuten vor der Zeit betraten wir das Restaurant.
Wir wurden schon erwartet, war ja klar, die Herrschaften konnten es nicht erwarten mit der Schlemmerei zu starten. Samstagabend spielte die deutsche Fußballnationalmannschaft ihr Schicksalsspiel gegen Schweden und wir waren die einzigen 6 Gäste an diesem Abend. Das war natürlich nicht schlecht, denn der uneingeschränkten Aufmerksamkeit von Küche und Service konnten wir uns sicher sein und auch der Ergebnisdienst war durch Borgis Smartphone und unangekündigte Jubelschreie sicher gestellt.
Nachdem die Garderobe abgenommen war, konnten wir unsere 4 Tischnachbarn begrüßen. Fröhliches Wiedersehen mit den beiden Bremern und endlich lernten wir Tischnotizen und seinen äußerst sympathischen und herrlich in sich selbst ruhenden Ehemann persönlich kennen. Schon nach 3 Minuten war klar, dies würde ein sehr schöner und kurzweiliger Abend werden, völlig unabhängig von den Leistungen der Küche und des Restaurants.
Zum Ambiente will ich nicht viel schreiben, da ich keine Bilder davon gemacht habe. Vielleicht können Borgi und TiNo ein paar Bilder und Worte dazu verlauten lassen in ihren Berichten. Das Ambiente ist schlicht, aber keinesfalls kalt und ungemütlich, wir saßen im hinteren Gastraum, leicht abgetrennt vom Hauptraum, an einem Tisch für 6 Personen. Das passte schon ganz gut, ich habe mich wohlgefühlt im Gastraum.
Der Aperitif wurde serviert und die Karten lagen schon am Tisch. Bevor ich mich dem wichtigsten des Abends widme, ein kurzer Blick auf das Weinangebot. Der Name des Restaurants weckt ja schon einige Erwartungen in Hinsicht auf das Angebot an begleitenden Getränken zum Essen. Konsequenterweise wurde nach der Weinkarte gefragt. Hierauf erwiderte der Service allerdings, dass es keine geben würde, sondern er die sozusagen wandelnde Weinkarte wäre und wir mit ihm zusammen uns der Weinauswahl widmen müssten. Das stellte sich als nicht wirklich praktikabel heraus, denn er wusste nicht, was unser Geschmack sein würde, wir wussten nicht, wie das Angebot sein würde. Bei Stammgästen, die man kennt, kann man das machen, aber bei neuen Gästen und bei 6 Personen mit unterschiedlichen Zielvorstellungen wird es kompliziert. Letztendlich einigten wir uns darauf, dass der junge Mann immer mit mehreren Flaschen an den Tisch kam und eine dieser Flaschen für den jeweiligen Gang auserwählt wurde.
Das obige Bild zeigt, wir haben konsequent durch probiert. Und es bleibt nicht aus, dass bei 6 Personen auch 6 verschiedene Meinungen zu den servierten Weinen vorhanden waren. Letztendlich waren bis auf einen einfach viel zu alten Riesling von 2007 (nicht abgerechnet) alle Weine von hoher Qualität. Ich muss gestehen, dass ich die Weine nicht mehr aufzählen kann, aber der Schwerpunkt lag auf Weiß, und auf Deutschland, und besonders ein Pfälzer Barrique Chardonnay blieb im Gedächtnis. Trotzdem, lieber Herr Wilkens, Sommelier in der Weinbasis, Ich würde dringend empfehlen eine Weinkarte zu erstellen, denn das Prozedere war nur akzeptabel in seinem Ablauf, weil wir die einzigen Gäste im Restaurant waren an diesem Abend.
Nach diesem kurzen Blick auf die Getränke komme ich zum eigentlichen Grund unseres gemeinsam verbrachten Abends, dem Essen. Koch Dennis Thies kann mit seiner Vita schon glänzen und hat einige Stationen in seinem CV, die Erwartungen wecken an die von ihm servierte Küche. Informationen dazu gibt es auf der HP des Restaurants. Letztlich bestellten alle das volle Menü in 6 Gängen, nur der Borgi lies das Dessert aus seinem Menü heraus (schwerer Fehler, den ihm seine Liebste nicht so schnell nachsehen dürfte). Noch bevor wir diese Entscheidung getroffen hatten, ein erste Amuse Gueule der Küche, Fingerfood laut Karte, bestehend aus drei Komponenten
Sehr klassisches Rindertartar, noch klassischer mit Aromen von saurer Gurke und Perlzwiebel. Im ersten Augenblick sah das Fleisch selber sehr glatt aus, eher zu fein gewolft. Im Mund aber hatte es Textur und Biss. Feiner Löffel.
Selleriestangen, mit denen man eine Tomatencreme naschen konnte. Die Creme war auf Frischkäsebasis und Selleriestangen die besseren Grissini. Auch lecker!
Es war ja Fußballweltmeisterschaft, also braucht man irgendwo eine Knabbererfahrung an dem Abend. Die gab es hier mit den krossen, hohlen Kartoffelirgendwas. Gefüllt waren sie auch, ich weiß aber nicht mehr womit. Okay.
Dann hatten wir bestellt und danach Küchengruß zwei, für meine Frau mit das Beste an diesem Abend, Blunzenbrot mit gesalzener Butter.
Das war mundfüllend lecker! Frisches noch ganz leicht warmes Brot mit Blutwurst darin. Kenne ich aus Österreich, ist mir in Deutschland so lecker noch nicht untergekommen. Hervorragend auch für mich.
Sellerie – Holunderkapern / Trüffel / Sesam / Eigelb
Gang 1 war einfach mal eine Augenweide, der Anblick machte außerordentlich Freude. Man hatte Hemmungen, diesen Anblick mit Messer und Gabel zu zerstören. Zuerst das Eigelb, es erinnerte an japanische Onsen-Ei Zubereitung in seiner Cremigkeit, da war ganz viel „sous vide“ im Spiel. Der zurückhaltend aromatische Trüffel setzte hier den I-Punkt drauf. Das Drumherum konnte an diesem Teller nicht mehr viel steigern, war aber trotzdem auch lecker. Waldpilz-Essenz – Pilzkrokette / Waldpilzcréme/ Amontillado. Suppe als Gang zwei, mal außerhalb des Gourmetsprech bleibend. Die klare Essenz (am Tisch zu Krokette und Creme angegossen) war ein Aromen-Knaller. Leider verband sie sich nach dem eingießen sehr unansehnlich mit der Creme, die ,weil auch Pilz, dem Aroma nichts hinzufügen konnte. Die Krokette schmackhaft, bleibt meine Meinung, hier wäre getrenntes servieren schöner gewesen, mir hätt auch einfach diese Essenz genügt, weniger ist manchmal mehr. Den Amontillado habe ich in der Essenz nicht wahrnehmen können, aber er mag seinen Beitrag zu diesem breiten Aroma gemacht haben. Grün obenauf Schafgarbe, unbekannt bisher und recht bitter. Zanderfilet - Zitronen-Thymian-Hollandaise / Austernpilze/ Spargel war der folgenden Gang. Die Küche hatte ja unsere Erwartungen durch die vorhergehenden Gänge sehr hoch geschraubt, deswegen hier ein paar kleine Dinge die nicht passten. Der Zander war über den Tisch sehr ungleichmäßig gegart, die dickeren Filetstücke auf den Punkt, waren die dünneren, unter anderem meines, zu weit durch, noch nicht trocken, aber nicht mehr saftig-glasig genug für diesen edlen Speisefisch. Meckern wollte man zu Beginn auch über den vermeintlich zu großen Berg Sauce Hollandaise Espuma, aber das war dann okay in der Portionierung. Austernpilze und Spargel gehen eine perfekte Verbindung ein, deswegen meckern auf einem geschmacklich sehr hohen Niveau. Apfelschwein - Limettenjus / Bauch / geräucherte Aubergine. Fleisch, sehr gutes, sehr gut zubereitetes! Schleck-die-Finger-ab-Gang (nahm Borgi quasi wortwörtlich), mehr will ich dazu nicht sagen! Nur noch, dass die am Teller angegossene Limettenjus, deren Rest auf dem Tisch blieb, eine perfekte Sauce war. Der Meinung war auch unser Borgfelder, er beendete das Dasein des Saucenrests in seinem Behältnis am Tisch nach dem Verzehr seines Gangs gründlichst! KÄSE – Brie de Meaux / Rotweinschalotten / Wiesenkräuter
Sommertrüffel war über einen mit Trüffelfarce (denke ich) gefüllten Brie de Meaux gehobelt worden. Der arme leichte Sommertrüffel ging unter in Kombination mit dem Käse. Schalotten, Kräuter und ein geröstetes Olivenbrot hingegen passten perfekt. Einer der besten Gänge des Abends. PRE – DESSERT – Gurke / Zitronengras / Limettenblätter, das war der trennende Gang zum Dessert hin. Serviert wurden jeweils drei Schälchen am Tisch, dann kam Koch Dennis Thies dazu, in der Hand Großmutters altes bestes Porzellankännchen und goss etwas über die Kiesel in der Schale, dass sah dann so aus
Flüssiger Stickstoff denke ich, oder ein anderes verflüssigtes Gas mit Siedepunkt weit unter -100° Celsius. Da wollte ich schon die Augen verdrehen und mich über Showeffekte aufregen, bemerkte dann aber etwas erstaunliches, aus dem Dampf heraus verbreitetet sich ein Aroma von Limetten und Zitronengras…..das war mal sehr kreativ. Mal abgesehen, dass ich sehr sicher bin, dass diese Flohmarktkanne keine Zulassung der BAM (Bundesanstalt für Materialprüfung/ Berlin) für verflüssige Gase hat, war das Klasse! Und die Berufsgenossenschaft kommt erst, wenn die Kanne durch Versprödung mal reißt, und sich ihr Inhalt über den Tisch ergießt. Keine Angst, Kontakt mit einem superkühlen, flüssigen Gas ähnelt eher schwersten Verbrennungen als Erfrierungen. Das Sorbet war sehr gut! Kreativer Gang und sehr lecker! Pina-Colada - Ananas Sorbet / Kokoskugel / Kokos-Rum-Milch. Auch hier Show, Kugel im Ganzen an den Tisch, heiße Milch darüber, zerschmolz die auf der Stelle und das Ergebnis war ein wunderbares Dessert. So lecker, dass Frau Borgfelder gerne zwei gegessen hätte, das aber nicht ging, weil erstens Ihr Mann keines bestellt hatte und zweitens meine Frau ihre Ankündigung, das nicht mehr zu schaffen, zurück nahm, als das Dessert serviert wurde. Warum wusste ich das vorher?
Die Küche verabschiedete sich aus dem Menü mit hausgemachte Süßigkeiten, da will ich gar nicht viel zu sagen aromitiserte Valrhona Apfel-Schokolade
Süßspeisen können sie in der Weinbasis außerordentlich gut, da wird sogar Carsten zum Dessertliebhaber, der sonst immer im Zweifelsfall alles Süße gegen Herzhaftes eintauscht.
Kann ich also zum Fazit des Abends kommen. Für die bestellten 6 Gänge werden 83 EUR aufgerufen. Das ist gerade für Hannover schon ein sehr gutes PLV. Durch die Bank haben alle Gänge Spaß gemacht und waren kreativ, daran ändert auch die Kritik an einzelnen Details nichts. Im Gegenteil, über die regt man sich ja nur auf, wenn das Gesamterlebnis so gut ist, dass man sonst nichts findet zum Meckern. Dennis Thies und sein Serviceteam haben uns einen angenehmen Abend bereitet und ich kehre sehr gerne wieder ein, dann aber bitte mit Weinkarte.
Kurz vor Mitternacht, glaube ich, löste sich unsere fröhliche Runde auf und meine Frau und ich machten uns auf den Weg zurück zu unserem Hotel. Das war ein sehr schöner Abend. Und bei Edward Elgars „Pomp and Circumstances“ (wer kann es nicht mitsingen: „land of hope and glory“) und Paul Linckes „Berliner Luft“ mach ich mit den Berlinern Philharmonikern Feierabend.
Der wunderbare Sir Simon Rattle zelebriert seinen Abschied als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker in der Berliner Waldbühne und bei den Klängen der Übertragung im TV brüte ich über der Formulierung einer Rezension. Ich durfte mit unseren zwei Rezensions-Großmeistern Tischnotizen und Borgfelder essen gehen! Das heißt natürlich, irgendwann werden die Beiden vielleicht eine ihrer Referenzkritiken zu unserem Abend schreiben und ich muss wieder mal feststellen, dass ich im Vergleich gesehen meine Tätigkeit einfach mal einstellen sollte. Da das aber erfahrungsgemäß und... mehr lesen
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"Gipfeltreffen, kulinarisch......" Carsten1972Der wunderbare Sir Simon Rattle zelebriert seinen Abschied als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker in der Berliner Waldbühne und bei den Klängen der Übertragung im TV brüte ich über der Formulierung einer Rezension. Ich durfte mit unseren zwei Rezensions-Großmeistern Tischnotizen und Borgfelder essen gehen! Das heißt natürlich, irgendwann werden die Beiden vielleicht eine ihrer Referenzkritiken zu unserem Abend schreiben und ich muss wieder mal feststellen, dass ich im Vergleich gesehen meine Tätigkeit einfach mal einstellen sollte. Da das aber erfahrungsgemäß und
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Auch wenn man im Innenhof sitz, sieht es recht ungewöhnlich aus. Die weiteren den Innenhof umschließenden Gebäude sind aber renoviert und bieten dem Gasthaus zum grünen Baum ein sehr schönes Zuhause.
Ein Veranstaltungsbereich für Festlichkeiten, der dazwischen als Laden für regionale Produkte genutzt wird, dann ein Bereich mit Gästezimmern
rechts davon der Gastraum, den ich nicht fotografieren konnte, ebenso wie den Innenhof selber, dafür war es zu gut besucht. Aber in der Galerie finden sich Bilder von mir aus 2016, die diesen Bereich zeigen. Für den 17. August hatten wir keinen Platz in einem Restaurant vorreserviert, sondern wollten spontan entscheiden, wohin es gehen sollte. Der dritte Versuch, per Telefon einen Tisch für den Abend zu reservieren, gelang dann, und wir fuhren die knapp 13 Kilometer von Fürstenhagen nach Boitzenburg mit dem Auto.
Gegen 19 Uhr waren wir da und stellten den Wagen auf dem Parkplatz vor dem Eingang des Gasthofes ab.
Die Sonne schien, perfektes Wetter für den Innenhof vom grünem Baum, entsprechend gut war der Bereich gefüllt. Gut das wir doch reserviert hatten, der Supersommer 2018 hatte die Gästezahlen im gesamten Bereich MSE und UM in die Höhe schnellen lassen.
Die Karten wurden gereicht, wir orderten Wasser, Limo und Pils, dann blickten wir in das Angebot der Küche des Gasthofes. Es gibt Burger in verschiedenen Variationen, Flammkuchen, Beilagen, Quiches, ein bisschen für davor oder dazwischen und Desserts. Das Wichtigste in der Karte ist aber A, B und C.
A, B und C kombiniert ergibt eine Hauptmahlzeit. Grob gesagt kann man sagen A sind Gemüse Beilagen, B sind Sättigungsbeilagen und C die Hauptkomponenten auf dem Teller des Hauptgerichtes. Auf der HP kann man die Karte einsehen, jeder Teil hat 4 bis 6 Auswahlmöglichkeiten. Von einer Vorspeise riet man uns ab, dafür sei A,B und C zu umfangreich. Also direkt A, B und C in die Tablets der Bedienung getippt und wir warteten ab, was da zu uns an den Tisch kommen sollte.
In der Zwischenzeit ein kleiner Küchengruß
Eiersalat mit einem guten Sauerteigbrot, schmeckte gut, sogar meiner Frau, und weckte Kindheitserinnerungen, weil der auch von meiner Oma hätte sein können.
Das Ganze erinnerte dann etwas an spanische Tapas, auf den Tisch serviert wurden 6 Teller mit den von uns gewählten Komponenten, wobei die beiden A folgendes waren.
A1 Sommergemüse aus dem Ofen mit Tomatenpesto und Kürbiskernen
A2 überbackener Fenchel mit Schafskäse, Tomaten und Oliven. Beide Gemüsebeilagen konnten extrem überzeugen, dass war leckere vegetarische Küche, die sehr schmackhaft war. Insbesondere der Fenchel war auf eine für mich neue Art zubereitet, dass wird in meiner Küche kopiert werden. Es gesellten sich folgende sättigende Komponenten dazu.
B5 Belugalinsen mit Apfel, roter Beete, Petersilie und Minzjoghurt.
B7 Süßkartoffelpüree mit Zucchini, gerösteten Kürbiskerne und cremigen Schafskäse. Insbesondere B7 machte seinem Namen alle Ehre und machte satt! Die Linsen mit dem Minz-Joghurt hätten auch in einer indischen Küche gut geschmeckt. Beide B's lecker! Die dritte Komponente sollten die Hauptdarsteller sein, eigentlich für meine Frau C12 Forelle, aber die war aus, alternativ gab es
C12* Zander mit Mangold, mariniert mit Pesto, auf Rhabarbersauce mit Chutneypraline.
C11 Saftig rauchiges Zupfschwein mit Barbecue Sauce. Auch der Zander konnte überzeugen, insbesondere mit der sauren Sauce. Nicht so gefiel der der blanchierte Mangold, der war völlig Natur, selbst Salz konnte man nicht schmecken, und somit etwas ehr langweilig im Geschmack. Seinen Namen alle Ehre machte das Pulled Pork, dass glaubhaft sehr lange geschmort worden war, perfekt mit einer süß-sauren Sauce versehen und ein nicht zu dominantes Raucharoma machte sich bemerkbar. Hat man diese 6 Teller zu Zweit verspeist, ist man froh keine Vorspeise genommen zu haben (obwohl ich gerne die Melonensuppe probiert hätte) und man noch ein bisschen Platz für die sehr leckere Lavendel-Panna Cotta hat! Selbst meine Frau hat mal Panna Cotta gegessen, das Lavendelaroma kann sehr schnell zu dominant werden in Gerichten, hier passte es perfekt! Ein Espresso noch, und wir waren satt und sehr zufrieden mit der Küchenleistung des Gasthofes zum grünem Baum.
Der Service lief im Großen und Ganzen gut ab, bewältigt von zwei Damen mit Routine bei dem abendlichen Gewusel von einer sehr gemischten Kundschaft von Familien mit Kindern bis hin zu gesetzten älteren Paaren und zwei großen Gruppen.
Kann ich also zum Fazit kommen, in Boitzenburg nicht vom fürstlichen Schlosscharme blenden lassen und nur den Marstall und das Schloss ansehen und dort einkehren, sondern ein paar hundert Meter weiter in den Ort, hinter die bröckelnde Fassade blicken und eine erfreulich kreative Küche kennen lernen. Wir kommen sicher wieder!